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Lenin: Streik wird durch prinzipielle Fragen nicht verkompliziert

In verschiedenen Aufsätzen bezieht sich Lenin immer wieder auf die Lehren des Jahres 1905 mit seinem „in der Welt bislang unvergleichlichen Aufschwung der Streikbewegung“¹.

Von kw

In seinem Artikel „Wirtschaftlicher und politischer Streik“² untersucht er die Eigentümlichkeit dieser Bewegung und verallgemeinert die grundlegende Bedeutung der Kombination des wirtschaftlichen und des politischen Streiks.

 

Dies ist aktueller denn je angesichts der Entwicklung von Tarifrunden für Millionen Metaller, Kämpfen gegen geplante Massenentlassungen, steigende Ausbeutung und Einschränkung demokratischer Rechte unter den Folgen der Corona-Pandemie, Umweltzerstörung usw.

 

Lenin behandelt die enge Verbindung beider Streiks „ohne die (…) eine wirklich große Bewegung, die große Ziele verwirklicht, unmöglich ist“.

 

Er widerlegt anhand der Erfahrungen die Forderung, Streiks dürften nicht durch „prinzipielle Fragen verkompliziert“ werden. So etwa wenn heute der Kampf um jeden Arbeitsplatz mit dem Kampf für freie politische und gewerkschaftliche Tätigkeit im Betrieb oder das vollständige und allseitige gesetzliche Streikrecht und einer gesellschaftlichen Alternative verbunden wird.

 

Vielmehr berührt die Arbeiterbewegung damit „fundamentale Verhältnisse des politischen Lebens des ganzen Landes“ und weckt das Interesse breiter Teile der Bevölkerung.³

 

Das bedeutet keineswegs, den Kampf um die unmittelbaren wirtschaftlichen Forderungen gering zu schätzen. Dieser bezieht die breite Masse der Arbeiter und Angestellten in den Kampf ein. „Indem die Arbeiterklasse für eine Verbesserung der Lebensbedingungen kämpft, wächst sie zugleich sowohl moralisch als auch geistig und politisch, wird sie fähiger, ihre großen Freiheitsziele auch zu verwirklichen.“