Tag gegen Gewalt an Frauen
„Gewalt startet in den Korridoren der Macht“
„Gewalt startet in den Korridoren der Macht“ - mit diesem Slogan klagten vor einiger Zeit junge Frauen die israelische Regierung an, kaum etwas gegen Gewalt an Frauen zu unternehmen.
Anlass war der Mord an zwei jungen Mädchen, dreizehn und 16 Jahre alt. Ein Mädchen hatte sich vier mal bei der Polizei gemeldet. Monatelang vor ihrem Tod wurde sie verfolgt. Niemand fühlte sich verantwortlich. Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen hat seinen Ursprung im Gedenken an die Ermordung von Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal. Die drei Schwestern waren Widerstandskämpferinnen gegen die Diktatur Rafael Trujillos in der Dominikanischen Republik und wurden auf seinen Geheiß am 25. November 1960 ermordet.
Immer mehr Frauen auf der ganzen Welt sind nicht bereit, sich mit diesen Zuständen abzufinden. Sie werden nicht länger schweigen: Schluss mit der Gewalt! Von Buenos Aires über Madrid bis Lausanne, von Dhaka über Neu-Delhi bis Warschau demonstrierten innerhalb eines Jahres Millionen Frauen für ein Leben in Würde, Freiheit und Gerechtigkeit. Dass Frauenrechte immer wieder aufs Neue hart erkämpft werden müssen, zeigt das strikte Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen durch die ultrareaktionäre PiS-Regierung in Polen.
Die lässt offene Faschisten und faschistische Hooligans mit Eisenstangen auf die Protestmärsche dagegen einprügeln. „Gewalt startet in den Korridoren der Macht“. Das sind die Korridore in den Regierungspalästen, Konzernzentralen, unterstützt von einigen „heiligen“ Hallen der Kirche. Frauen, die das Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper einfordern, sehen sich in Polen nun mit der zügellosen Brutalität des Staatsapparates und seiner Handlanger konfrontiert. Sind sie es doch, die den klerikal-faschistoiden Machtanspruch der ultrareaktionären PiS-Partei am heftigsten herausfordern, und die sich damit an die Spitze einer gesamtgesellschaftlichen Protestbewegung stellen. Doch das ist kein exklusives Problem der Frauen in Polen. Überall wo rechtsgerichtete Regierungen das Ruder übernahmen, kam es auch zu einem Rollback in den Frauenrechten. Der Kampf um die Befreiung der Frau dagegen ist auch der Kampf für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen.
Am 25. November müssen darum ganz gezielt die Korridore der herrschenden Imperialisten ins Visier genommen werden. Der Tag gegen Gewalt an Frauen steht dieses Jahr auch im Zeichen der Solidarität mit den mutigen Frauen in Polen und auf der ganzen Welt, die der Gewalt an ihnen den Kampf ansagen.