200 Jahre Friedrich Engels
Großes Interesse und Begeisterung über Filmpremiere in elf Städten (Jetzt mit Bildreport)
Zu einem neuen Höhepunkt in der Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ wurde die in elf Städten in Deutschland zeitgleich organisierte Premiere des Films zum „unterschätzten Klassiker“ Friedrich Engels – pünktlich zu seinem 200. Geburtstag.
Wie sehr der Film "Friedrich Engels Der meist unterschätzte Klassiker - hart kämpfen, streng denken, aus tiefstem Herzen lieben" aus der Reihe der MLPD “Wie aktuell sind die Klassiker des Marxismus-Leninismus“ gerade jetzt in die gesellschaftliche Debatte über das Krisenchaos des Kapitalismus passte – machten die begeisterten und beeindruckten Kommentare des Publikums deutlich.
Aber auch die Gegenreaktion der Herrschenden zeigt, dass Engels immer noch ein Stachel im Fleisch der Kapitalisten ist, besonders wenn sein Leben und Wirken als Anleitung und Ansporn verstanden wird, den Kampf für den Sozialismus/Kommunismus für eine revolutionäre Weltanschauung und Politik heute aufzugreifen.
Erfolgreich durchgekämpft wurde die Premierenaufführung in verschiedenen Städten. Dazu mussten Gerichtsurteile erzwungen werden – in Wuppertal, Engels Geburtsort, und in Frankfurt am Main, wo die SPD-Stadtregierung sogar das Gerichtsurteil ignorierte. Aber selbst dort wurde ein Ersatzspielort noch am Abend gefunden. In Gelsenkirchen meinte das Ordnungsamt - mit „rein zufällig“ auftauchenden Kräfen in zwei Mannschaftswagen - die Live-Übertragung im Arbeiterbildungszentrum unterbinden zu können.
Sicherlich waren jeweils konkrete politische Akteure in einzelnen Städten tätig. Das Vorgehen aber zeigt zugleich deren Vereinheitlichung darauf, die Veranstaltungen der MLPD möglichst nicht zuzulassen. In Gelsenkirchen wurde eine einstimmig beschlossene Protestresolution gegen die verschiedenen Repressionen verabschiedet. Sie kann hier gelesen werden!
In Wuppertal ging die Bereitschaftspolizei mit massiven Kräften gegen die Demonstration eines breiten Bündnisses vor. Sie versuchte es mit Provokationen und prügelte schließlich sogar in die völlig friedliche Auftaktkundgebung hinein. Aber das ehrende, auf die Zukunft gerichtete Gedenken, an dem sehr viele Jugendliche teilnahmen, konnte sie nicht verhindern. Gut 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer demonstrierten trotz der Attacke durch die Stadt. An die Wuppertaler Bevölkerung wandte sich besonders der lebendige Demonstrationsblock des Internationalistischen Bündnisses mit seinen circa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, bei dem in und außerhalb der Demonstration Unterschriften für den Aufruf „Gib Antikommunismus keine Chance!“ gesammelt wurden – immer unter Beachtung des Gesundheitsschutzes in der Corona-Pandemie. Das galt selbstverständlich auch für die abendlichen Veranstaltungen.
Am gleichen Tag – oder kurz zuvor sahen sich auch Fernsehbeiträge und bürgerliche Zeitungen genötigt, zu Engels Geburtstag Stellung zu nehmen. Damit befassten sich viele der Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer bei den Veranstaltungen. So wurde aus Bremen von einem Artikel im Weserkurier berichtet – in dem der Verfasser es fertig brachte, die von Marx und Engels wissenschaftlich ausgearbeitete Lehre vom Klassenkampf ins Gegenteil zu verkehren: Engels habe gar keinen Sturz des Kapitalismus gewollt, keine Organisiertheit. Demgegenüber stellt der Film der MLPD klar, wie sich Engels zeitlebens für die Organisiertheit der Arbeiterklasse in Wort und Tat einsetzte - und für deren revolutionären Klassenkampf.
In Hannover erklärte ein Zuschauer: „Ich komme aus Ostdeutschland und war eigentlich mit dem Thema fertig, aber ich bin begeistert. Der Film hat nicht doktriniert. Es waren freie Gedanken, was Engels alles getan hat. Er passt sehr gut in die heutige Zeit, v. a. auch seine Beiträge zur Befreiung der Frau.“
Ein anderer erklärt:„Der Film ist ein Ansporn für mich, mich intensiver mit seinen Schriften zu befassen. Er hilft mir gegen den Antikommunismus vorzugehen, der uns immer als Ewig-Gestrige abstempeln will“. Der Film stärkt dieses Selbstbewusstsein – und der gute Verkauf von Engels-Schriften zeigt, dass es nicht nur bei guten Vorsätzen bleiben soll… .
Viele Teilnehmer würdigten besonders die ausgezeichnete Qualität des Films und bedankten sich bei den Filmemacherinnen und Filmemachern, Schauspielern und der MLPD - so ein Film muss in der heutigen Zeit mit ihren Herausforderungen größte Verbreitung finden.
Aus Frankfurt am Main bzw. Darmstadt wird berichtet: "Kritische Fragen wurden nicht ausgelassen. Was hat Engels gegen die Ausbeutung in der väterlichen Fabrik unternommen? Sicher war er nicht in der Lage, über diese Verhältnisse zu bestimmen, Mit dem Vater lag er ohnehin im gespannten Verhältnis. Er setzte seine ganze Kraft und seine Mittel für die Arbeiterbewegung ein und unterstützte bereitwillig die Familie Marx in ihren einfachsten und ungesunden Londoner Wohn- und Lebensverhältnissen."
Weil der Film noch am gleichen Abend auf Youtube erschien, waren auch kleinere „private“ Vorführungen möglich. Dazu wird aus Rostock berichtet: „Die heimischen vier Wände haben zusätzlich den Vorteil, dass es vorher ein festliches Geburtstagsmenü gab, natürlich fehlte nicht der Sekt zum Anstoßen und der schon mit vier Kerzen brennende Adventskranz stellte die angemessene Geburtstagskerze dar.
Während der ganzen Länge des Films war es mucksmäuschenstill. Super, beeindruckend, anspruchsvoll und anstrengend, sehr gut gemacht... . Das waren nur einige der anschließenden spontanen Reaktionen.
Jede und jeder hat auch etwas neues erfahren: Das Engels auch ein Vorkämpfer der Befreiung der Frau, seine geliebte Lebenspartnerin eine irische Arbeiterin war... 'Eigentlich beschämend, dass ich den Anti-Dühring noch nicht gelesen habe', stellt eine langjährige Kämpferin fest. 'Toll, eine Spielstätte von vielen quer durch die Republik zu sein – und am späten Abend auch noch zu erfahren, dass auch in den Niederlanden der 200. Geburtstag von Friedrich Engels unter anderem mit diesem Film gefeiert wurde.“
Auch wenn die Erarbeitung des Films vorwiegend ehrenamtlich gestemmt wurde – Unkosten entstehen natürlich. Deshalb wurden überall auch Spenden und die Bestellliste für den Film (als DVD oder Stick) als optimales Weihnachtsgeschenk eingesetzt.