Pfusch am Bau
Profitgier kennt keine Grenzen
Wie die Medien berichteten, ist eine 66-jährige Autofahrerin durch eine umstürzende Betonwand auf der A3 ums Leben gekommen.
Selbst die zuständige Genehmigungsbehörde geht von einem «mit Absicht herbeigeführten Mangel» aus. Bei der Montage 2007 sei die Platte aus Platzgründen nicht fachgerecht angebracht worden, teilte der Landesbetrieb nach ersten Untersuchungen am Dienstag mit. Anstatt die Statik dieser Konstruktion den Platzverhältnissen entsprechend anzupassen, wurde von der ausführenden Baufirma improvisiert. Die Konstruktion durch ein beauftragtes Unternehmen entspreche nicht den vorherigen Plänen, so die Straßenbaubehörde. Eine Schraube wurde an der Betonplatte angeschweißt, die aber nicht stabil genug war, die Platte entsprechend sicher zu verankern, da beim Einbau offenbar etwas nicht passte, wurde es nach ersten Erkenntnissen mit Absicht passend gemacht (Quelle: © dpa-infocom, dpa:201117-99-368284/3).
Zumindest hätte die Baufirma eine neue passende Betonplatte mit entsprechend sicherer Verankerung einbauen müssen. Die Kosten dafür wären natürlich höher als der lebensgefährliche Pfusch mit der angeschweißten Schraube und der Profit dieser Baufirma wäre geringer.
Zwar will die NRW Straßenbau jetzt weitere Lärmschutzwände mit ähnlichen Konstruktionen in NRW prüfen, geht aber bereits vor der Prüfung nicht von einer akuten Gefahr aus - wahrscheinlich ist die NRW Straßenbau ein Hellseher. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen unbekannt eingeleitet, obwohl die ausführenden Firmen durch den Bauherrn - die StraßenNRW - bekannt waren. Angeblich hat eine Firma aus Gelsenkirchen 2007 die Stützwand errichtet, eine andere die Betonplatte gefertigt. Beide Firmen existieren nicht mehr. Spielte hier vielleicht Korruption eine Rolle?
Während die Bauabnahme für ein Einfamilienhaus äußerst bürokratisch ist, werden Bauabnahmen für öffentliche Baumaßnahmen anscheinend sehr "großzügig" - lebensgefährlich schlampig - durchgeführt.