Opel
„Hauptsache, die Produktion läuft?“
Im September gab es einzelne bestätigt Corona-Infektionen bei Opel Rüsselsheim.
Unter anderem in der Fertigmontage. Die Belegschaft wurde jedoch nicht informiert, direkte Kollegen auch nicht getestet. Zum Teil wird weniger desinfiziert. Wie auch, bei nur noch zwei Minuten Zeit dafür? Stattdessen wird am Limit gefahren, Stückzahl, Stückzahl. In einer Situation, in der die Infektionszahlen auch in Deutschland rasant nach oben gehen, verhält sich die Werksleitung damit unverantwortlich.
Die AHA(L)-Regeln müssen eingehalten werden. Sie reichen aber nicht. Was wirklich notwendig ist bei Opel: Entzerrung der Arbeitsplätze, Absenkung des Bandtaktes, Tests und Quarantäne bei Infektionen unter Kollegen und genügend Personal. Neulich wurden stattdessen die Risikopatienten zurück ins Werk geholt. Der Betriebsrat sorgte dafür, dass die Kollegen nach einigen Stunden wieder nach Hause konnten.
Die Bundesregierung bestraft vor allem die Nicht – Einhaltung von Regeln. Ihr Motto ist: Die Betriebe und die Schulen müssen laufen. Wenn Feste und Einzelpersonen zum Problem erklärt werden, lenkt das doch ab. Aus Rücksicht auf die Konzerne und ihre Profite werden die wirklich nötigen Maßnahmen unterlassen: Kostenlose Massentests, Unterbinden von Werksverträgen, mehr Personal an Schulen und Kindergärten, Ausbau des Gesundheitssystems statt Kürzungen. Dafür müssen wir uns einsetzen.