Gedenken an die Reichspogromnacht in Gelsenkirchen

Gedenken an die Reichspogromnacht in Gelsenkirchen

“Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!“ war das Motto

Das überparteiliche Kommunalwahlbündnis AUF Gelsenkirchen hatte zur Gedenk-Demonstration an die Reichspogromnacht vor 82 Jahren eingeladen. Die Reichspogromnacht war der Auftakt zur systematischen und brutalen Vernichtung jüdischen Lebens.

Korrespondenz
“Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!“ war das Motto
AUF-Stadtverordneter Jan Specht vor der Synagoge in Gelsenkirchen (rf-foto)

Dr. Willi Mast von AUF Gelsenkirchen begrüßte ca. 50 Teilnehmer zu den Klängen von „Bella Ciao“ auf dem mit Fackeln und Laternen erleuchteten Heinrich-König-Platz.

 

Die Atmosphäre war feierlich und kämpferisch. Entlang des Mottos der bundesweiten Bewegung 'Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!' machte die Demo an drei Stationen Halt. Mit eindrücklichen Beiträgen zu den einzelnen Themen wurde klar, wie aktuell geboten der gemeinsame überparteiliche Kampf gegen rechts ist. Die Wurzeln des Antikommunismus sind endgültig erst ausgerottet, wenn der Kommunismus weltanschaulich gesiegt hat. So wurde an den Kampf des bekannten Antifaschisten, Kommunisten und Vordenkers der MLPD, Willi Dickhut, erinnert. Beim Thema Antisemitismus wurde auch auf den sogenannten „linken Antisemitismus“ - etwas was sich von Grund her ausschließt - eingegangen.

 

Übrigens: Die Reichspogromnacht hatte für die Faschisten auch die Funktion, sich ihre Massenbasis zu erhalten, nachdem sie mit ihren permanenten Attacken auf die Arbeiterbewegung und den Kommunismus den Bogen überspannt hatten. Weltanschaulich ging es den Hitler-Faschisten darum, die Rechtfertigung ihrer terroristische Herrschaft zu entpolitisieren und den Hauptstoß auf die Juden zu lenken.

 

Am Rande der Demo sammelten wir 22 Unterschriften für die bundesweite Bewegung 'Gib Antikommunismus keine Chance!' und gaben vier Parteiprogramme an Interessierte ab.

 

Zwei jungen Frauen, Cousinen aus dem Kosovo, war besonders wichtig, dass wir mit den bürgerlichen Parteien wie CDU und SPD nichts gemein haben. Von der revolutionären Arbeiterpartei MLPD hatten sie noch nicht gehört. Sie unterschrieben den Aufruf und wollen sich weiter mit dem Flyer informieren.

 

Ein junger Mann im Elternurlaub, ehemaliger Patient von Dr. Willi Mast, kam zufällig vorbei. Er hatte früher mit seiner Freundin Marx gelesen, und stellt heute die Idee des Sozialismus infrage: „Das hat ja nicht geklappt!“ Das Parteiprogramm der MLPD wollte er trotzdem – oder gerade deshalb – mitnehmen.