Courage Hamburg
Wie begehen wir den Tag gegen Gewalt an Frauen?
Nun ist sie also da – die zweite Welle der Coronakrise. Lange wurde vor der Gefahr gewarnt. Aber was haben die Regierungen eigentlich zum Schutz der Bevölkerung getan?
Unsere Couragegruppe diskutierte engagiert und kritisch die aktuellen Maßnahmen der Regierung.
„Ich ärgere mich, dass immer gesagt wird, die Infizierung passiert hauptsächlich in der Freizeit, in privaten Räumen. Dabei müssen wir auf der Arbeit unverändert eng nebeneinander arbeiten. Bei zwei Drittel der Infizierten weiß man gar nicht, wo sie sich angestreckt haben.“
„Ich bin heute gekommen, weil ich den Vorschlag machen will, dass wir einen Protestbrief an den Senat schreiben. Die Busse und Bahnen sind total überfüllt, hier gibt es keinen Abstand, keine Lüftung, das ist gefährlich für alle, auch für die Fahrerinnen und Fahrer. Und einige unserer Couragefrauen sind heute nicht gekommen, weil sie nicht mit dem Bus fahren wollen aus Angst vor Ansteckung. Das ist doch eine Sauerei, die haben einfach gar nichts getan solange noch Zeit dafür war“.
„Dazu habe ich ein Zitat von Jens Spahn, der sagt nämlich ganz offen, dass, wenn in Kitas und Schulen richtigerweise – ich betone – richtigerweise! der Regelbetrieb aufrechterhalten wird, um Wirtschaft und Arbeitsplätze zu sichern, dann müssten in anderen Bereichen – und jetzt kommt´s – vor allem im privaten Bereich und im Freizeitbereich die Kontakte reduziert werden.“
„Wir müssen ab sofort die Solidarität untereinander organisieren, ab Montag wird alles kompliziert. Und wir müssen aufklären. Wir dürfen das Feld nicht den Verschwörungstheoretikern überlassen. Und wir müssen festlegen, wie wir den Kontakt im Wohngebiet organisieren und wie organisieren wir die Frauen zum Tag gegen Gewalt an Frauen?“ „Wir stecken das neue Flugblatt vom Verband zusammen mit unserer Kontaktadresse – das ist Aufklärung und Werbung für Unterstützung.“
„Können wir unsere Aktion am 25. November überhaupt machen oder ist das auch verboten?“ Dies und wie wir im Wohngebiet trotzdem unseren Kampftag begehen, klären wir. Auf alle Fälle machen wir ein Flugblatt mit Argumenten zum Tag gegen Gewalt an Frauen und auf die Rückseite machen wir die Umrisse einer Frau mit der Aufforderung: "Hängen Sie diese Figur zum Zeichen Ihrer Solidarität am 25.11. ins Fenster – gerne mit Ihrer persönlichen Forderung!"
Und wie machen das andere Gruppen? Das würde uns brennend interessieren.