Beschleunigte Vernichtung der Wälder
Große Herausforderung im Kampf gegen die drohende Umweltkatastrophe!
Im Juli 2020 veröffentlichte die FAO (die Landwirtschaftsbehörde der Vereinten Nationen) ihren Waldzustandsbericht.
Demnach verlangsamte sich die Waldvernichtung weltweit auf etwa 10 Millionen Hektar/Jahr. Diese Zahlen basieren aber auf Meldungen der Regierungen, die natürlich nicht gerne als „Waldvernichter“ dastehen wollen.
Demgegenüber zeichnen Untersuchungen von „Global Forest Watch“ basierend auf Satelitenauswertungen ein ganz anderes, erschreckendes Bild von einer rasant beschleunigten Waldvernichtung. So wurden 2017 30 Millionen Hektar Wald vernichtet, gegenüber 12,5 Millionen jährlich in den Jahren 2000 bis 2012, davon allein 15,8 Millionen tropische Regenwälder, eine Zunahme um 30 Prozent gegenüber den Vorjahren.
So erweist sich der Schadensbericht der FAO bei genauerem Hinsehen als Beschönigungs- und Beschwichtigungsbericht. Besonders drastische Steigerungen gab es im März 2020 unter dem Vorwand beziehungsweise Deckmantel der Corona-Pandemie. Nach Untersuchungen des WWF ist hier die Waldzerstörung in den Tropen gegenüber den Vorjahresmonaten um 150 Prozent in die Höhe geschnellt. Hauptursache dafür ist das kapitalistische Profitsystem auf seiner Jagd nach billigen Rohstoffen, die besonders in Afrika unter den Wäldern lagern, oder nach riesigen Agrarflächen für Soja, Palmöl und Zuckerrohr oder für die Rinderzucht - besonders in Südamerika. Dafür gehen die internationalen Konzerne auch über Leichen - durch die Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen in diesen Gebieten, aber auch durch die Ermordung vieler Kämpfer, die sich mutig diesem Raubbau an der Natur entgegenstellen. Die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit ist zu einer Gesetzmäßigkeit des Kapitalismus geworden und kann folglich auch nur mit dessen Abschaffung überwunden werden. Ganz anders in der von den Herrschenden so verabscheuten sozialistischen Sowjetunion, als wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg unfruchtbare Steppe in eine grüne Landschaft mit Ackerbau und Waldstreifen umgestaltet wurden, und damit eine höhere Einheit von Mensch und Natur auf sozialistischer Grundlage hergestellt wurde. Immer deutlicher braucht der Umweltkampf auch die Perspektive des echten Sozialismus, wofür vor allem die Umweltgruppen der MLPD stehen, die sich über zahlreiche neue Mitglieder freuen.
Aufgrund seiner vielfältigen Wechselbeziehungen zu anderen Hauptmerkmalen des beschleunigten Umschlags in die drohende Umweltkatastrophe hat die Erhaltung und Aufforstung des Waldes eine ganz bedeutende Rolle. In der hervorragenden Analyse des Buchs „Katastrophenalarm!“ heißt es: „Die Waldvernichtung verschärft den „unnatürlichen“ vom Menschen verursachten Treibhauseffekt und wird ihrerseits durch die Klimaerwärmung vorangetrieben.“¹ Diese Wechselwirkung entwickelte in den letzten Jahren eine enorme Dynamik. Forscher gehen davon aus, dass bereits 2021 der Regenwald im Amazonasgebiet einen unumkehrbaren Kipppunkt erreicht, ab dem der Regenwald vom CO2-Speicher zum CO2-Spender wird.
Darüber hinaus hat der Wald eine wichtige Funktion für die Artenvielfalt, die eine unverzichtbare vielseitige natürliche Ressource der menschlichen Gesellschaft ist. Die von den Medien und Regierungen geförderte einseitige Sicht auf die Klimaveränderungen verhindert letztlich die ganze Tragweite und Dynamik der drohenden Umweltkatastrophe zu sehen, und die Herausforderung an jeden Einzelnen, organisiert den Kampf dagegen aufzunehmen, noch zu unterschätzen. Die Umweltgewerkschaft als überparteiliche Organisation ist für viele Menschen gut dazu geeignet, sich im Umweltkampf zu einer starken Kraft zusammenzuschließen.
Andrerseits erleben wir auch in Deutschland, besonders in den letzten drei Jahren, wie durch zu heiße Sommer und Dürren die Schädigung des Waldes rasant fortschreitet. Der Waldschadensbericht für Deutschland für 2019 geht auch hier von einer um 10 Prozent beschleunigten Zerstörung der Wälder aus. Demnach sind nur noch etwa 17 Prozent der Buchen und Eichen und ein Viertel des gesamten Nadelwalds gesund. Besonders betroffen davon ist auch der Thüringer Wald. Dazu Andreas Eifler von der MLPD Sonneberg: „Die Rettung des Thüringer Waldes ist inzwischen ein brennendes Anliegen der Menschen hier. Wir wollen die Entwicklung des Kampfs dafür eng verbinden mit praktischen Projekten, wie Aufforstungsaktivitäten und freuen uns über viele Mitstreiter.“
Hier gibt es das Buch "Katastrophenalarm!" zu kaufen!