Arbeiterkämpfe
Für den Erfolg müssen auch die Frauen auf der Seite der Belegschaften sein
Der Kampf um jeden Arbeitsplatz in verschiedenen Industrie- und auch Luftfahrtmonopolen wie MAN, Bosch, Daimler, Lufthansa findet nicht nur im und am Betrieb statt.
MAN kündigt den "Vertrag zur Beschäftigungs- und Standortsicherung" vorzeitig, bei Bosch soll massenhaft entlassen werden und mit der Ankündigung der Vernichtung von Arbeitsplätzen und der Infragestellung von Werken und Werksteilen mit Massenentlassungen hat der Daimler-Vorstand den Arbeitern und ihren Familien offen den Kampf angesagt. Was für den Vorstand „Senkung der Personalkosten“ heißt, bedroht unsere ganzen Lebensverhältnisse: Es sind ja nicht nur 4000 Arbeitsplätze, sondern 4000 Familien betroffen. Ganz zu schweigen von den Folgen, die auf die Arbeiter in der Zulieferindustrie mit der „Kostensenkung“ und „Kapazitätsanpassung“ zukommt. Diese Pläne können wir nur gemeinsam durchkreuzen: Frauen und Mädchen – wir gehören an die Seite und in die Reihen der kämpfenden Arbeiter.
Das sind auch die Lehren aus dem zehnjjährigen Kampf gegen die Werksschließung bei Opel. Dort gründete sich das überparteiliche Frauenkomitee „BASTA! - Opelanerfrauen und Familien“ engagiert im Kampf um jeden Arbeitsplatz – als Arbeitsgruppe im Frauenverband Courage. Ihre Arbeit erregte bundesweites Aufsehen mit ihrer mutigen Solidaritäts- und Kampfaktion auf der IAA in Frankfurt, wo sie sich gegen die geplante Werksschließung in Bochum öffentlichkeitswirksam mit einem Transparent vor den Opel-Stand platzierten. Sie sammelten Spenden, knüpften neue Verbindungen zu Einzelhändlern und Selbständigen, Ärzten usw., zu allen gesellschaftlichen Bereichen in Bochum, förderten den Zusammenhalt durch eine Kultur und unverbrüchliche Solidarität, informierten laufend über ihre Arbeit. Noch bedeutender war der Rückhalt, den sie ihren Ehemännern, Vätern oder Brüdern gaben.
Ohne die Frauen und Mädchen sind die heutigen Kämpfe noch weniger möglich, als in früheren Zeiten. Entweder die Konzerne wollen alles unter dem Mantel der Verschwiegenheit durchziehen oder uns besänftigen, es wird nicht so schlimm kommen. Warum soll das für eine Alternative sein – es wird nicht ganz so schlimm? Die Lehren zeigen etwas anderes – je weniger wir still halten, desto erfolgreicher sind wir im Kampf um unsere Zukunftsinteressen.
In diesem Zusammenhang verweist Rote Fahne News auf ein Seminar zur gewerkschaftlichen Frauenarbeit, das am 31. Oktober 2020 im Arbeiterbildungszentrum Gelsenkirchen stattfinden wird.