Gedanken zur Deutschen Einheit
Zu Film und Fernsehen aus der DDR
Meine Gedanken zum Thema Deutsche Einheit beschäftigen sich mit der Kultur der DDR, insbesondere den Filmen.
Ich meine hier die DEFA (Deutsche Film AG) bzw. das DFF (Deutscher Fernsehfunk, das Staatsfernsehen der DDR), welche beide, wie ich finde, einige Meilensteine in der Geschichte des deutschen Films hervorgebracht haben. So zum Beispiel antifaschistische Filme wie "Die Mörder sind unter uns", "Rotation", "Sterne" oder "Die Abenteuer des Werner Holt".
In den Filmen "Nackt unter Wölfen" und "Ernst Thälmann - Führer seiner Klasse" wird der Widerstand der Kommunisten gegen den Faschismus deutlich gezeigt.
Es wirkte aber natürlich auch, als der Sozialismus verraten wurde, der Revisionismus in die Kultur der DDR und damit auch in die DEFA- und DFF-Filme herein. Zum Beispiel sieht man das in dem Film "Solo Sunny" von Konrad Wolf, in der eine Arbeiterin ihren Beruf aufgibt, als Schlagersängerin Karriere macht, sich dann nach zahlreichen Zerwürfnissen aber wieder aus ihrer Karriere zurückzieht, dann zunächst wieder Arbeiterin wird, später jedoch wieder versucht, als Sängerin wieder mit der Karriere anzufangen.
Von bürgerlichen Kritikern wird dieser Film daher oft als ein "mutiges Plädoyer gegen gesellschaftliche Bevormundung, für Individualität und den eigenen Weg im Leben" gelobt.¹ Individueller Ausstieg also als Lösung um einen bürgerlichen Weg der Karriere zu beschreiten. Auch in den Polizeiruf-110-Folgen aus dem DFF wird immer wieder, wie ganz selbstverständlich, ein individualistischer Lebensstil von den Personen der Handlung gezeigt.
In "Der schweigende Stern" (1960) wird die Politik der Sowjetunion als friedfertig dargestellt, obwohl diese sich schon damals von dem Sozialismus verabschiedet hatte, den Kapitalismus wieder hergestellt hat und auch wieder nach Eroberungen strebte.
Auch muss man sagen, dass selbst in den Filmen der DEFA, bzw. des DFF, welche sich kritisch mit bürokratischen Erscheinungen des ab 1956 revisionistischen DDR-Regime auseinandersetzen niemals der Verrat am Sozialismus angeprangert wird und am Ende immer das Gefühl zurückbleibt, dass halt eben so der Sozialismus aussieht.
Auch bei frühen DEFA Filmen sollte man allerdings beachten, dass sie manchmal die Sachen etwas holzschnittartig darstellen.
Also auch bei DEFA und DFF gilt: Man muss beim Sehen den eigenen Kopf gebrauchen!