Nordhausen:

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Solidarität mit den Eaton- Kollegen wächst, auch Rocker sind rebellisch

Nordhausen – Morgens um 5.30 Uhr vor dem Werkstor der Eaton GmbH. Schichtwechsel Früh/Nachtschicht: Wir verteilen den Flyer „Flugblatt zur Krise der Metallindustrie in Nordthüringen“, sammeln Protestunterschriften gegen die Werksschließung und verbreiten den Aufruf „Gib Antikommunismus keine Chance!“

Korrespondenz

Ausnahmsweise gibt es keinen Ärger mit dem Wachmann, der ist auf unserer Seite. Er sagt zu der „Schweinerei“ der Werksschließung: „Na ja, das haben wir ja mal gelernt, das ist der Kapitalismus“. Er findet es gut, dass sich Leute aufmachen, um der Belegschaft Mut zu machen, und ihnen den Rücken zu stärken.

 

Die Stimmung unter der Belegschaft ist größtenteils kämpferisch, einige meinten, man hätte längst streiken müssen, da im Augenblick die Produktion noch ein mal richtig hochgefahren wird. Allerdings werden vereinzelt auch Stimmen laut, die resigniert aufgeben: „Das ist schon längst beschlossene Sache.“ Wieder ist bei den meisten die Kritik am Kapitalismus nicht zu überhören.

 

Insgesamt wurden 70 Flyer verteilt und Protestunterschriften gesammelt, bis auf zwei Kollegen nehmen alle den Flyer und unterschreiben. Am nächsten Morgen vor der Maximator GmbH, 61 Kollegen leisten Solidaritätsunterschriften und nehmen den Flyer. Für die allermeisten ist Solidarität selbstverständlich. „So eine Schweinerei, selbstverständlich unterschreiben wir!“. Freitagabend bei einem lokalen Rockkonzert werden 20 Protestunterschriften unter den Gästen gesammelt. Als sich einer skeptisch äußert, heißt es: „Junge, es geht darum, dass wir uns endlich wehren!“ Solidarität zu üben ist auch hier vielen selbstverständlich. Tja, auch Rocker sind rebellisch!

 

Hier gibt es den Flyer als pdf-Datei