Runder Jahrestag

Runder Jahrestag

Geburtstagsgrüße zu 50 Jahre Rote Fahne

Ein treuer Leser und Korrespondent aus Sassnitz hatte die wunderschöne Idee, der Roten Fahne die untenstehenden Geburtstagsgrüße auszurichten. Das brachte die Redaktion auf den Gedanken, die Leser um weitere Geburtstagsgrüße und -geschichten zu bitten: Zur Rolle der Roten Fahne im politischen Werdegang, zu besonderen Erlebnissen mit der Zeitung, zu bestimmten Ausgaben und Themen, die einem in Erinnerung blieben ... Wir sind gespannt!

Von RF-Redaktion
Geburtstagsgrüße zu 50 Jahre Rote Fahne
Vorletzte Ausgabe des Rote Fahne Magazins zum Interview mit Gabi Fechtner (Fotomontage: RF)

Mit Stolz halte ich unsere neue Ausgabe des "Rote Fahne Magazins" mit der Rückseite zum 50. Jahrestags des ersten Erscheinens der "Roten Fahne" in der Hand. Es war 1989/90, als ich durch einen Zufall die "Rote Fahne" kennenlernte.

 

Damals war ich noch anders organisiert und hatte als geborener DDR-Bürger Tausende Fragen nach dem Wohin. Nach dem Sonderparteitag der SED und Gysi seinem Besenschwingel1 war mir klar, ich brauche eine neue politischen Heimat. ...

 

Ich warf die wenigen Bände der Klassiker des Marxismus-Leninismus, die ich hatte, nicht weg und suchte in ihnen nach Antworten auf die Entwicklung von 1989/1990. Dadurch wurde ich in meiner Weltanschauung bestärkt.

 

Zuerst sporadisch und dann über Probeexemplare erarbeitete ich mir mit sehr vielen grundsätzlichen Widersprüchen den Zugang zu dieser dennoch erfrischenden Wochenzeitung Rote Fahne2. Eine solche kritische und selbstkritische Parteiarbeit kannte ich als aktives SED-Mitglied nicht. Das gefiel mir.


Ich schrieb meine ersten Leserbriefe und bekam somit Kontakt zur MLPD und sehr vielen späteren persönlichen Freunden. Ich verhehle es nicht, es gab viele harte, aber persönlich nie verletzende Auseinandersetzungen über den tatsächlichen Charakter meiner damals noch als sozialistisch angesehenen DDR. Auch mir fiel es sehr schwer, mich von revisionistischen Verzerrungen zu lösen. Dabei half mir meine Rote Fahne, aber auch das Lesen der inzwischen erweiterten Klassiker. ...

 

In vielen aufgewühlten Zeiten und Arbeiterkämpfen festigte sich meine Gewissheit, dass der echte wissenschaftlich von Marx und Engels begründete und von Lenin in der Praxis umgesetzte Sozialismus der Weg in die Zukunft ohne eine wie auch immer geartete Ausbeutung des Menschen sowie Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage führt.


Unser Rote Fahne Magazin hat sich zu einem sehr populären Politmagazin mit Breitenwirkung und Tiefgang entwickelt. Darauf können wir alle stolz sein. Herzlichen Glückwunsch! Stürmische Zeiten brauchen ein Flaggschiff und keine Titanic!