Frauen

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Wachsendes Selbstbewusstsein in der Corona-Pandemie

Covid-19 veränderte das Leben von Frauen und Mädchen weltweit.

Von hb
Wachsendes Selbstbewusstsein in der Corona-Pandemie
Das Kreuz mit dem Homeoffice (foto: BuduMC (CC BY-SA 4.0))

Sie waren auch diejenigen, die diese schwierigen Lebenssituationen bewältigten, sie schulterten die größten Lasten. „Wir sind und bleiben erfinderisch. ‚Unmöglich‘, dieses Wort geht uns aktuell nicht über die Lippen! Wir finden Wege, diese Pandemie zu überstehen und weiterzumachen.“¹ Weltweit übernahmen Frauen mitten in der Krise vielerorts das Ruder. Sie nähten Masken, halfen anderen Zugang zu Seife und Wasser zu bekommen, setzten sich für die Einhaltung der Abstandsregelungen ein – Frauen auf der ganzen Welt machten es sich zur Aufgabe, einander zu helfen.

 

Dieses Bewusstsein der Frauen stärkte das Bedürfnis, sich auszutauschen und zusammenzuarbeiten. Das wurde deutlich, als die Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz an die Weltfrauen den Vorschlag entwickelten, sich gemeinsam gegen in der Corona-Pandemie zu positionieren. Aus Tansania, Kenia, Afghanistan, Ecuador, Peru, Indien, Philippinen, Bangladesh, Venezuela, usw. kamen Zustimmung, Vorschläge und Rückmeldungen. Heraus kam ein Aufruf mit dem Titel: „Internationaler Aufruf und Forderungsprogramm der internationalen kämpferischen Frauenbewegung an die Regierungen der Welt - Corona-Pandemie - Wir fordern Schutz - keinen Notstand sondern eine befreite Welt!“² (24 Unterstützerinnen aus der ganzen Welt bis zum 1. Mai 2020) In der Vorbereitung der nächsten Weltfrauenkonferenz 2021 in Tunesien wird der Austausch über die Erfahrungen in der weltweiten Pandemie und die Kämpfe der Frauen eine besondere Rolle spielen.

 

So ist für die Masse der Frauen in den Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika durch die Corona-Pandemie der Kampf gegen den Hunger und für die grundlegenden Lebensbedürfnisse, wie der Erhaltung ihrer Arbeitsplätze und der Gesundheit, in den Mittelpunkt gerückt. Aber nicht nur – es ist ein politischer Kampf gegen die noch deutlicher hervortretenden Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen. Es ist vor allem ein Kampf gegen die Rechtsentwicklung der Regierungen und damit einher gehend die wachsende Gewalt an Frauen. So verwundert es nicht, dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die reaktionäre Regierung in Polen und die faschistische Erdogan-Regierung in der Türkei aus der Istanbul-Konvention – eine internationale Vereinbarung zur Ahndung von Gewalt an Frauen – aussteigen wollen.

 

Insbesondere in den lateinamerikanischen Ländern aber auch in Polen und Russland protestierten vor allem junge Frauen gegen Gewalt an Frauen, gegen den Abbau der Frauenrechte. Bei der Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA waren es die Frauen, (Mütter), die sich als Schutzschilde gegen die Polizei-Agression an die Spitze der Demonstrationen gegen den Rassismus stellten. In den kommenden Zeiten brauchen die Frauen eine noch viel engere weltweite Zusammenarbeit, Austausch über die Ziele ihrer Bewegungen und vor allem über über gesellschaftliche Perspektiven.