Sozialismus
Milliarden für Konzerne – alternativlos?
„Nicht auf unseren Rücken!“ war die richtige Antwort der "Roten Fahne" Nr. 14 auf die gegenwärtige Subventioniererei der Großkonzerne durch den Staat.
Wobei diese Konzerne, die jetzt schwer subventioniert werden, und die so viel Geld einstreichen, gleichzeitig die Vernichtung von Hunderttausenden von Arbeitsplätzen planen. Trotz Wut und Unzufriedenheit meinen viele, es gebe keine andere Möglichkeit. „Letztlich sind wir doch von den Arbeitsplätzen abhängig“.
Arbeitsplätze brauchen wir natürlich. Aber dass dies dem Profit dient, das ist nicht unausweichlich. Die kapitalistische Wirtschaft ist nicht das letzte Wort. Beim Studium des Rechenschaftsberichts des Zentralkomitees der KPdSU an den XVII. Parteitag der KPdSU im Jahre 1933 wird deutlich, was für einen Aufschwung für Wirtschaft, Kultur und Soziales die Befreiung von der kapitalistischen Wirtschaftsweise bedeutet. Die Sowjetunion, deren Wirtschaft und soziales Leben durch die Jahre des Bürgerkriegs und Kriegseinfalls von 14 feindlichen Mächten danieder lag, hatte keine Milliarden zur Verfügung. Nur auf die Schaffenskraft der Arbeiterinnen, Arbeiter, Bäuerinnen und Bauern, und z.T. der Intellektuellen, konnte sie sich stützen.
Das Ergebnis ist atemberaubend. Die Bevölkerung wuchs von 1929 bis 1933 um 7,5 Millionen. Die Sowjetunion sah das als positives Wachstum, keineswegs als Belastung an. Das Volkseinkommen erhöhte sich von 35 auf 50 Milliarden Rubel, die Industriearbeiterlöhne wurden im Durchschnitt um zwei Drittel erhöht, der Sozialversicherungsfonds fast verdreifacht. Die Arbeit wurde auf sieben Stunden am Tag verkürzt. Gleichzeitig wurden Schulen, Krankenhäuser usw. gebaut, die Schülerzahlen erhöhten sich von 14 auf 26 Millionen, es wurden Unis und Forschungsinstitute gebaut. An den Hochschulen studierten zu 51,4 Prozent Arbeiter- und zu 16,5 Prozent Bauernkinder, während in Deutschland damals Arbeiter- und Kleinbauernkinder zusammen etwas mehr als 5 Prozent der Studierenden ausmachten.¹
Auch Kinos wurden gebaut - Wohnungen sowieso. Ganz zu schweigen von den Wasserkraftwerken, Maschinen, dem Anlegen von Waldstreifen für die Verbesserung von Klima und Landwirtschaft. Und das alles geht dadurch, dass der Reichtum nicht im Profit verschwindet. Es lohnt sich, den Bericht zu lesen, der auch beschreibt, mit welchen Widersprüchen, Fehlern und Vorstellungen die Sowjetunion dabei umgehen musste.
Mit dem Schmähwort von der „sozialistischen Misswirtschaft“ versucht der moderne Antikommunismus all dies beiseite zu wischen. Das ist eine bewusste Manipulation. Es ist den Herrschenden durchaus bewusst, dass es nicht die sozialistische Wirtschaft war, die 1989 ihren Bankrott erlebte. Diese negative Entwicklung war gerade Folge davon, dass die kapitalistischen Wirtschaftsgesetze ab Mitte der 1950er-Jahre in der Sowjetunion und in den Ländern des Ostblocks eingeführt und damit eine bürokratisch-kapitalistische Wirtschaft und Gesellschaft errichtet wurde.