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Echte Gleichberechtigung im Kapitalismus nicht möglich

Die Frauen werden um so ärmer, je mehr Kinder sie bekommen. Das ist, kurz gesagt, das Ergebnis einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Entwicklung der Lebenserwerbseinkommen von 1971 und 1982 geborenen Frauen mit Kindern im Vergleich mit Frauen ohne Kinder.

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Echte Gleichberechtigung im Kapitalismus nicht möglich
(rf-foto)

So sinkt das Lebenserwerbseinkommen einer 1982 in Westdeutschland geborenen Frau mit einem Kind um 43 Prozent Mit drei Kindern sinkt es, im Vergleich mit einer Frau ohne Kinder, um 68 Prozent. Die Entwicklung hat sich sogar verschlechtert: 1971 lag die Differenz für das gesamte Lebenserwerbseinkommen noch bei 30 Prozent, bei drei Kindern bei 56 Prozent. Auch in Ostdeutschland gingen mit wachsender Kinderzahl die Einkommen der Frauen zurück, was ein Hinweis auf den Mythos der Befreiung der Frau in der ehemaligen DDR ist.

 

Trotz dieser Unterschiede des Lebenserwerbseinkommens von Müttern und kinderlosen Frauen: Frauen gehören allgemein zu den Geringverdienerinnen, ob in Gesundheit und Pflege, im Einzelhandel und anderen Bereichen. Von der besonderen Ausbeutung und Unterdrückung der werktätigen Frauen im Kapitalismus sind auch Frauen ohne Kinder betroffen.

 

Aus den Zahlen kann man die ganze kapitalistische Lebenslüge von der Gleichberechtigung der Frau in Deutschland mit ihrer hohlen Phrase von der „Vereinbarkeit von Familie und Beruf herauslesen. In Wirklichkeit lässt einem die bürgerliche Familienordnung drei schlechte „Optionen“: 1. Aufteilung zwischen Kindererziehung und Teilzeit, 2. Voll arbeiten und mit dem Verdienst die Betreuung finanzieren, 3. Keine Kinder.

 

Berechtigt beklagen die Autorinnen der Studie, dass Reformvorschläge, wie gute Ganztagsschulen, Reform des Ehegattensplittings, Reform der Minijobregelungen und bessere Entlohnung von Frauenberufen seit Jahren auf dem Tisch liegen. Kein Wunder, hat doch der Kapitalismus grundsätzlich kein Interesse an einer wirklichen gesellschaftlichen Gleichberechtigung der Frau.

 

In Wirklichkeit ist die gesellschaftliche Gleichberechtigung der Frau unvereinbar mit dem Kapitalismus. Wer als Frau wirklich gleichberechtigt sein will, der muss sich für den echten Sozialismus einsetzen. Zur streitbaren Diskussion um dieses Thema bietet die MLPD Bildungseinheiten in ihrer Wohngebietsarbeit an.

 

Buchtipp

Unentbehrliches Rüstzeug für Frauen und Männer, die sich für Frauenrechte und für die Befreiung der Frau einsetzen: "Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau - Eine Streitschrift". Die Frauen haben insbesondere durch ihre Einbeziehung in die gesellschaftliche Produktion und in verschiedenen gesellschaftlichen Bewegungen ein neues Selbstbewusstsein herausgebildet. Das hat den Kampf um ihre Befreiung wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Mit ihrer Streitschrift leisten die beiden Autoren einen Beitrag zu dieser gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Sie ergreifen dabei konsequent Partei für die Befreiung der Frau in einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft.

 

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