Bochum
Corona-Diskussion unter Frauen
Wieder im Stadtteil: „Hallo, kannst dich ruhig hinsetzen – ich bin getestet – negativ! - Hast du gehört, Augusta-Krankenhaus in Bochum ist dicht, ab sofort wird niemand mehr aufgenommen! Das Klinik-Personal ist infiziert.“
Die Diskussion geht hin und her – auf türkisch. Dann bekomme ich eine deutsche Zusammenfassung: Man weiß ja gar nicht, was man glauben soll. Das wird doch alles übertrieben. Jetzt wird schon diskutiert, dass du aus NRW nicht mehr rausgehen darfst. Alles müssen wir ausbaden: Wenn ich im Krankenhaus schwere körperliche Arbeit mache – und dazu noch mit Maske, bin ich nach vier Stunden kaputt, acht Stunden würde ich gar nicht schaffen. Meine Freundin an der Kasse hat von der Feuchtigkeit einer minderwertigen Maske eine Mund-Rachen-Entzündung bekommen.
Auf einem Holzöfchen dampft der Kessel, wir trinken Tee, der Nachbar kommt: „Man weiß ja auch gar nicht, woran die ganzen Toten wirklich gestorben sind.“ Am Anfang wusste man nicht viel über das Virus selbst und wie es sich verbreitet, immer mehr Erkenntnisse werden gewonnen – das verfolgen die Frauen auch. Wahrscheinlich sind sogar mehr daran gestorben als offiziell nachgewiesen – eine halbe Million weltweit!
Eine Kollegin hatte sich zusammen mit acht anderen angesteckt. Zuerst war sie magenkrank, im Krankenhaus wurde dann die Lunge untersucht ... Ihr geht es gar nicht gut– bei den anderen verlief die Krankheit harmlos. Ich zeige das Rote Fahne Magazin zum Thema, schlage es auf: Hier wird erklärt, wie sich das Virus im menschlichen Körper laufend verändert. Auch auf die Zusammenhänge von Weltwirtschafts- und Umweltkrise wird eingegangen. Die Zwickmühle der Herrschenden ist, dass sich mit jeder Lockerung das Virus wieder rasant ausbreitet.
Auch von Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und Hunger sind Frauen mit Kindern besonders schwer betroffen. Ob sie sich ermutigen lassen, dagegen aufzustehen?