Oskar Finkbohner Die globale Umweltkrise ist eine systemische Krise der Einheit von Mensch und Natur. Klartext

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Oskar Finkbohner

Oskar Finkbohner spricht Klartext

„Klima entlastet“ durch Corona?

Wir haben durch Corona tatsächlich den Effekt, dass das Klima entlastet wird« (1), sagt Dirk Messner. Der Mann ist Präsident des Umweltbundesamtes der Regierung, der größten Umweltbehörde Europas mit 1300 „Experten“. Eine Studie des bekannten Global Carbon Project von der US-Universität Stanford behauptete im Mai sogar den „größten Rückgang der CO2-Emissionen seit dem II. Weltkrieg“. (2)

 

Klar ging einige Wochen nach der Einschränkung des gesellschaftlichen Lebens der akute CO2-Ausstoß etwas zurück. Doch bereits Ende Mai wurde der bisher höchste jemals gemessene CO2-Gehalt von fast 417 ppm in der Atmosphäre festgestellt (3). Das, nachdem auf Drängen der Monopole die Produktion wieder hochgefahren wurde.

 

Die Corona-Krise und die Weltwirtschafts- und Finanzkrise werden in Wahrheit zum Anlass genommen, den Umweltschutz weiter zurückzufahren. Der „Wumms“, mit dem Finanzminister Olaf Scholz Anfang Juni das sogenannte „Konjunkturpaket“ ankündigte, folgte der Leitlinie des Bundesverbands der Deutschen Industrie, dass die „Klimaziele dringend auf den Prüfstand müssen“.

 

Die ganze Debatte tut auch so, als ob es nur noch um das Klima ginge. Das spielt die wirkliche Gefahr herunter. Die globale Umweltkrise ist eine systemische Krise der Einheit von Mensch und Natur. Sie wird durch die Corona-Krise in ihrer Wechselwirkung mit der Weltwirtschafts- und Finanzkrise nicht abgeschwächt, sondern dramatisch verschärft. Aktuell bedrohen die Überschwemmungen in China 34 Mil­lionen Menschen. Im Zentrum liegt die Provinz Hubai mit der Millionenstadt Wuhan, die auch Epizentrum der Corona-Pandemie ist. In deren Folge wurde der Hochwasserschutz vernachlässigt. Zugleich ist die Corona-Pandemie selbst auch eine neue Erscheinung der globalen Umweltkrise. Die beschleunigte Vernichtung der Regenwälder bringt Menschen in Kontakt mit Tieren, den sie niemals zuvor hatten. Das hat verheerende Folgen: schnellere Ausbreitung immer neuer Viren, Übertragung von Viren von Tieren auf Menschen und die Entstehung neuer Pandemien.

Die globale Umweltkrise ist eine systemische Krise der Einheit von Mensch und Natur. Oskar Finkbohner,

Das Artensterben beschleunigt sich wie nie. Bereits eine Million der acht Millionen bekannten Arten sind vom Aussterben bedroht. Damit sterben auch die Lebensquellen für die Menschheit. Über der Arktis wurde im Frühjahr das dort bisher größte Loch der alles Leben schützenden Ozonschicht entdeckt. Die Stadt Werchojansk in Sibirien, der kälteste bewohnte Ort der Erde, erlebte im Juni eine Rekordhitze von 38°C. So taut der Permafrost noch schneller auf, was ungeheure Mengen der Treibhausgase CO2 und Methan freisetzt.

 

Die Herrschenden nehmen diesen beschleunigten Übergang in eine globale Umweltkatastrophe sehenden Auges in Kauf – und beschleunigen ihn weiter. Die verschiedenen Krisen des Kapitalismus verschärfen sich gegenseitig. Ein Grund mehr, dem Übel an die Wurzel zu gehen!

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