Lenin
Zur führenden Rolle der Arbeiterklasse
Das Ammenmärchen, es gäbe heute keine Arbeiterklasse mehr, Arbeiter hätten ihre „gesellschaftliche Bedeutung eingebüßt“ wird von den Herrschenden massiv verbreitet. Stattdessen wird dem sogenannten Prekariat oder der kleinbürgerlichen Intelligenz eine führende gesellschaftliche Rolle angedichtet. Ganz offensichtlich spricht hieraus auch die Angst vor der Kraft des weltweiten Industrieproletariats. Es umfasst etwa 500 Millionen und steht an der Spitze der Arbeiterklasse weltweit, als die entscheidende Kraft der internationalen sozialistischen Revolution.
Vor allem in den neuimperialistischen Ländern wächst es an und tritt in den letzten Jahren verstärkt mit wichtigen Kämpfen auf den Plan. Erwähnt sei hier nur der unbefristete Streik im Mai diesen Jahres von 3000 Nissan-Arbeiter in Barcelona für ihre Arbeitsplätze. Dieser bekam internationale Solidarität und hatte Auswirkung auf die internationale Produktion. Die wachsende Bedeutung des internationalen Industrieproletariats ergibt sich aus seiner Stellung in der hochentwickelten internationalisierte Produktionsweise. Es ist am besten organisiert und steht dem allein herrschenden internationalen Finanzkapital unversöhnlich gegenüber.
Interessanterweise musste sich schon Lenin mit Anschauungen herumschlagen, die die Arbeiterklasse als einzig konsequent revolutionäre Kraft für Russland leugneten, wie das schon Marx und Engels definiert hatten.
Lenin ging nach St. Petersburg und unterstützte den Aufbau von mindestens 20 Arbeiterzirkeln zum „Kampfbund für die Befreiung der Arbeiterklasse“. Die Auseinandersetzung um die führende Rolle der Arbeiterklasse begleitete ihn. Auf dem II. Parteitag 1903 wandten sich Opportunisten gegen die führende Rolle der Arbeiterklasse und setzten auf das Bündnis mit der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Intelligenz und der aufstrebenden Kapitalistenklasse. Sie vertraten, dass die Arbeiterklasse zahlenmäßig in der Gesellschaft die Mehrheit bilden müsse, um überhaupt die sozialistische Revolution durchführen zu können. Dem widersprach Lenin.
Auch wenn die Arbeiterklasse zahlenmäßig in einem Land noch eine Minderheit ist, muss und kann sie die Führung im revolutionären Kampf übernehmen. Sie muss sich Bündnispartner suchen. In Russland war das damals die große Masse der armen Landbevölkerung der Landarbeiter, der Klein- und Mittelbauern. Die Mehrheit folgte den Ansichten Lenins auf diesem II. Parteitag. Konsequent entwickelte Lenin in dieser Auseinandersetzung die Konzeption der revolutionären Arbeiterpartei als Kampfpartei.
Die MLPD hat die Lehren Lenins schöpferisch weiterentwickelt. In ihrer systematischen Kleinarbeit konzentriert sie sich auf die Großbetriebe in Industrie, Logistik, Kommunikation, im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen als Hauptkampflinie. Die MLPD und ihre Betriebsgruppen unterstützen mit ihrem Know-how die Arbeiter in ihren Kämpfen, arbeiten bewusstseinsbildend und fördern deren Organisiertheit.