Bangladesch
Widerstand gegen die Schließung staatseigener Jutefabriken
Fast 70.000 Arbeiter, Familien und Jutebauern in Bangladesch verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Juteindustrie. Mehr als drei Millionen Menschen sind abhängig von der Juteindustrie. Der Plan der Regierung von Bangladesch, staatseigene Jutefabriken zu schließen, stößt auf entschiedenen Widerstand.
Joly Talukder, Generalsekretärin des Gewerkschaftszentrums der Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter (GWTUC), schreibt in einem Aufruf ihrer Gewerkschaft:
"Die GWTUC protestiert entschieden gegen die Pläne der Regierung, staatseigene Jutemühlen und -fabriken zu schließen. Am 27. Juni 2020 veröffentlichte die Gewerkschaft eine Erklärung, in der sie ihre Verachtung für die neoliberale Politik der herrschenden Klasse in Bangladesch zum Ausdruck brachte, die die Industrie des öffentlichen Sektors zerstört hat. Jetzt werden Verluste im Geschäft der Jutefabriken, in die die Regierung nichts investiert hat, als Vorwand hergenommen, um die Fabriken zu schließen. Die GWTUC verspricht, sich entschieden gegen diese Pläne zu stellen. Darüber hinaus fordern wir das bangladeschische Volk auf, diejenigen als öffentliche Feinde anzuprangern, die staatliche Ressourcen verschwenden und staatliche Fabriken schließen. Textilarbeiterinnen und -arbeiter und Beschäftigte der Jutefabriken kämpfen Hand in Hand, bis unsere Forderungen erfüllt sind!"
Halinka Augustin (Niederlande), Suse Bader (Deutschland) und Zaman Masudi (Deutschland), Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen, haben umgehend ein Solidaritätsschreiben an die kämpfenden Arbeiterinnen und Arbeiter in Bangladesch geschickt:
"Solidarität mit den Arbeiterinnen und Arbeitern der Jutefabriken! Solidarität mit ihren Familien! Keine Schließung der staatlichen Jutefabriken!
Wir, Vertreterinnen der internationalen kämpferischen Frauenbewegung in Europa, haben die Nachricht erhalten, dass die Regierung in Bangladesch die staatlichen Jutefabriken schließen möchte. Fast 70.000 Arbeiterinnen und Arbeiter, Familien und Jutebauern verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Juteindustrie. Mehr als 3 Millionen Menschen sind abhängig von der Juteindustrie. Wir protestieren entschieden gegen das Vorhaben der Regierung. Wir geloben ebenfalls, dass wir diesen Angriff auf die Arbeiterinnen und Arbeiter in Bangladesch international bekannt machen. Wir stehen voll und ganz hinter dem Aufruf der GWTUC. Wir wissen, wenn diese kampferprobte Gewerkschaft die Arbeiterinnen und Arbeiter der Jute- und der Textilfabriken zum Kampf aufruft, dann wird Bangladesch beben. Und die internationale Frauenbewegung steht an der Seite dieses Kampfes! Wir wünschen den Arbeiterinnen, Arbeitern und ihren Familien viel Erfolg! Solidarische Grüße!"