Sexuelle Gewalt an Kindern

Sexuelle Gewalt an Kindern

Es darf keine Verjährung geben!

"Rote Fahne News" berichtete vor zwei Wochen über die unfassbare organisierte sexuelle Gewalt gegen Kinder in Münster; die Rotfüchse im Jugendverband REBELL gingen mit einer Resolution gegen diese Verbrechen in die Öffentlichkeit.

Korrespondenz

Hier der Rote Fahne News-Artikel vom 18. Juni und hier die Resolution der Rotfüchse.

 

Eine Leserin schrieb uns über ihre eigenen Erfahrungen; sie ist mit der Veröffentlichung des Briefs einverstanden:

 

Ich möchte zu den ekelhaften Missbrauchsverbrechen an Kindern sagen, dass wir nicht nur fordern, dass das eine Straftat ist, sondern dass es auch keine Verjährung geben darf. Ich bin selbst davon betroffen und jede/r leidet ein Leben lang daran. Oft ist es auch so, dass man erst nach Jahrzehnten so darüber reden kann, dass eine Therapie notwendig und möglich ist. Als Kind wird man davon schwer geprägt und eignet sich Methoden an, dass man damit überhaupt leben kann. Diese Prägung muss dann bewusst bekämpft und so weit wie möglich überwunden werden. Das erfordert, dass es keine Verjährung gibt.

 

Ich habe nach vielen Jahren auch Opferrente beantragt und bekommen. Das war eine Tortur. Ich habe alles wieder durchlebt, musste es auf Papier bringen und noch mögliche Zeugen - in meinem Fall waren es meine Schwestern - beibringen, die ebenfalls dazu Stellung nehmen mussten. Es kann sich kaum jemand vorstellen, wie schlimm und anstrengend das ist. Ich habe vor Jahren Briefe an Ministerien geschrieben, an Behörden etc., weil ich gefordert habe, dass solch ein Verbrechen nicht verjähren darf und dass die Opferrente nicht so eine Prozedur sein darf. Bei mir war es auch so - wie bestimmt bei vielen anderen Opfern auch - dass ich jahrelang gar nicht oder nur Teilzeit arbeiten konnte. Das geht und ging mir auch an meine Rente.

 

Leider ist es so, dass ich mir manchmal auch gewünscht habe, lieber tot zu sein, damit die Quälerei endlich ein Ende hat. Ich habe aber mit Hilfe von jahrelanger Therapie gelernt, damit umzugehen. Und eins will ich auch sagen: Ich bin seit meinem 14. Lebensjahr politisch organisiert. Ohne unsere marxistisch-leninistische Weltanschauung, unsere Partei und unsere Genossinnen und Genossen, die mit mir durch dick und dünn gegangen sind, hätte ich nicht so eine Disziplin, einen solchen Lebens- und Kampfeswillen entwickelt. Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen, für die Einheit von Mensch und Natur, das ist es, was meinem Leben den größten Sinn gegeben hat. Dadurch konnte ich auch die ganzen Ereignisse bewerten und einordnen. Es wäre auch sehr schön und notwendig, dass wir viel mehr darüber schreiben und berichten, wie unsere Weltanschauung auch bei persönlichen Problemen hilft.

 

Deshalb habe ich mich auch auf die Einweihung der Lenin-Statue gefreut. Lenin hat es in meinen Augen sehr gut verstanden, in den kleinsten Fragen mit einer strategischen Sichtweise das Beste im Menschen zu wecken, und ihn dadurch auch gestärkt.