Pressemitteilung der MLPD
Jede Zeit hat ihre Statuen …
„Es ist sehr zu begrüßen und längst überfällig, dass in vielen Ländern der Welt Statuen von Sklavenhändlern, Sklavenhaltern, Verteidigern der Sklaverei und des Kolonialismus niedergerissen oder abgebaut werden,“ so Gabi Fechtner, Parteivorsitzende der MLPD.
Weiter erklärt Gabi Fechtner: „Auch in Deutschland stehen noch in vielen Städten Statuen und Denkmäler zu Ehren von Kaiser Wilhelm II. Der Militarist, Antisemit und Antikommunist hatte mit seiner Hunnen-Rede zum brutalen Kolonialkrieg aufgerufen ('Gefangene werden nicht gemacht!'). Es gibt zahllose 'Kriegerdenkmäler', die oft ohne jede Distanzierung von den Gräueltaten der faschistischen Wehrmacht im II. Weltkrieg herumstehen. Hier gibt es auch in Deutschland dringenden Handlungsbedarf! Die Zeit der Denkmäler für Rassisten, Antisemiten, Faschisten, Antikommunisten und sonstige Ewiggestrige ist eindeutig abgelaufen.“
„Es passt hervorragend, dass wir genau in dieser Situation, am 20. Juni,ab 14 Uhr, die erste Lenin-Statue in Westdeutschland in Gelsenkirchen vor der Horster Mitte aufstellen werden,“ fügt Gabi Fechtner hinzu. „Sie wird angesichts der zunehmenden Suche nach gesellschaftlichen Alternativen garantiert nicht die letzte Statue eines Revolutionärs sein, die neu aufgestellt wird!
Lenin war ein weltgeschichtlich bedeutender Vordenker und Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie für die Massen, für Frieden und Sozialismus. Genau das, was angesichts des heutigen kapitalistischen Krisenchaos immer wichtiger wird. Wenn man ihm vorwirft, dass er schon vor 100 Jahren Null-Toleranz gegen reaktionäre Menschenschinder, Imperialisten und Kriegstreiber an den Tag legte, dann gereicht ihm das zur Ehre und nicht zur Schande, wie es notorische Antikommunisten behaupten.“
Bei der Lenin-Statue, die in einer Woche enthüllt wird, handelt es sich um die erste freistehende Lenin-Statue, die in der Tschechoslowakei gegossen wurde. Sie stammte nicht, wie uns vom Verkäufer zunächst mitgeteilt wurde, aus der Sowjetunion der 1930er-Jahre. Mit Hilfe der Recherche von Freunden aus Tschechien und Russland kann man jetzt sicher davon ausgehen: Die Statue wurde durch den Künstler Vladimir Kyn aus Horovice in Tschechien gestaltet und im Jahr 1957 mit einer Dauer von 740 Stunden durch die Gießer Vaclav Brezina, Josef Slosar und Dominik Abrham in Horovice hergestellt. Ihre erstmalige Enthüllung fand am 19. Dezember 1957 auf dem Areal der Maschinenfabrik Horovice statt, wo sie bis in die 1990er Jahre stand.
Auf dem Bild können Sie die Lenin-Statue von hinten erkennen. Wer sie von vorne sehen will, kommt am besten am 20. Juni zur Horster Mitte.