Corona-Krise
Egoismus in der Krise?!
"Der Mensch ist egoistisch - deshalb kann das nie klappen mit dem Sozialismus!" Wer kennt sie nicht, diese Diskussion. Und in der Tat - auf jedem Fernsehkanal konnte man beinahe wochenlang die Bilder sehen: Menschen, die drei Packungen Klopapier unterm Arm und mit vollem Einkaufswagen den Supermarkt verließen.
Inzwischen hat sich die Tonart bei den Pressekonferenzen etwas verändert. Kaum eine, die nicht damit beginnt, das Verständnis der Menschen zu loben. Ihre weitgehende Disziplin bei der Einhaltung der Beschränkungen. Ihre Hilfsbereitschaft, ihre Solidarität. Teils auch ihre Opferbereitschaft, die bei Ärzten und Pflegepersonal in Italien bis zur Aufopferung des eigenes Lebens gingen.
Angesichts der Corona-Krise müssen bürgerliche Politiker und Massenmedien offensichtlich Anleihen bei Werten und Verhaltensweisen aufnehmen, die buchstäblich nicht auf ihrem Mist gewachsen sind, sondern die Bestandteil und Wesensmerkmal des Kampfes der Arbeiterbewegung und der proletarischen Weltanschauung sind.
Krise der bürgerlichen Weltanschauung wird offenbar
So offenbart die Corona-Krise auch eine weltanschauliche Krise. In der Krise ist auch die Theorie vom egoistischen Menschen, der sich eben immer selbst der nächste ist. D
arüber sollten wir diskutieren, auch mit Stolz über dieses solidarische Verhalten und seine weltanschaulichen und materiellen Wurzeln. Denn es kann weit mehr leisten, als nur Folgen kapitalistischer Krisen zu lindern.