Gesundheit

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24-Stunden Pflege in Corona-Zeiten

Die Corona-Pandemie wirft ein grelles Licht auf die kapitalistische Profitwirtschaft.

Korrespondenz aus Herne
24-Stunden Pflege in Corona-Zeiten
(foto: fotolia.com | Datei: #33299345 | Urheber: CHW)

Die Gesundheits-Krise beinhaltet auch eine Krise der Betreuung und Pflege alter Menschen. Nach aktuellen Meldungen des Verbands für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP) droht spätestens nach Ostern die häusliche Versorgung, sprich 24-Stunden-Pflege durch Pflegerinnen aus Osteuropa für ca. 100.000 bis 200.000 Menschen wegzufallen. Laut der Stiftung Patientenschutz fehlen bereits jetzt viele Betreuerinnen.

 

Von jetzt auf gleich müssen die Angehörigen eine Lösung finden bzw. selbst einspringen. Das Bundesinnenministerium erklärte, dass die osteuropäischen Pflegekräfte vom Einreiseverbot ausgenommen sind, aber in Deutschland arbeiten laut VHBP lediglich 10 Prozent der 24-Stunden-Betreuung legal. Es sind aber nur die legal arbeitenden Frauen, auf die die Regelung der freien Einreise zutrifft. Der DGB kritisiert die miserablen Arbeitsbedingungen in dieser Branche. Arbeitszeiten meist über die vorgegebene Wochenarbeitszeit, schlechte Bezahlung. Die Ausrichtung auf Maximalprofit des Gesundheits- und Pflegebereichs hat einen informellen Sektor geschaffen. Legalisierung der Pflegekräfte aus Osteuropa, ohne Nachteile für sie!

 

Viele Angehörigen wollen ihren Eltern das Leben in den eigenen vier Wänden bis zuletzt ermöglichen. Der Ausbau qualitativ hochwertiger Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze für die Betreuung und Pflege muss als Forderung aufgestellt werden.