"Was tun?"
Lenin - verblüffend aktuell
In diesen Tagen studierte ich die Schrift Lenins „Was tun? – Brennende Fragen der Bewegung“, die er 1902 verfasste.
Die Revolutionäre waren angesichts des Aufschwungs der spontanen Massenbewegung gefordert, die Suche nach Bewusstheit zu beantworten. Auch heute erleben wir einen fortschrittlichen Stimmungsumschwung unter den Massen und weltweite Kämpfe für Freiheit und Demokratie, die aktuell durch die Corona-Pandemie lediglich überlagert werden.
Lenin polemisierte angesichts der heftigen Auseinandersetzungen in der revolutionären Bewegung, dass: „jede Anbetung der Spontaneität der Arbeiterbewegung, jede Herabminderung der Rolle des 'bewußten Elements', der Rolle der Sozialdemokratie, zugleich - ganz unabhängig davon, ob derjenige, der diese Rolle herabmindert, das wünscht oder nicht - die Stärkung des Einflusses der bürgerlichen Ideologie auf die Arbeiter bedeutet“.
Über den Sinn des Träumens
Relativ zum Schluss zitiert Lenin den Revolutionär D. I. Pissarew, der über die Notwendigkeit zum Träumen und über den Zwiespalt von Traum und Wirklichkeit schrieb: „Wäre der Mensch aller Fähigkeit bar, in dieser Weise zu träumen, könnte er nicht vorauseilen, um in seiner Phantasie als einheitliches und vollendetes Bild das Werk zu erblicken, das eben erst unter seinen Händen zu entstehen beginnt, dann kann ich mir absolut nicht vorstellen, welcher Beweggrund den Menschen zwingen würde, große und anstrengende Arbeiten auf dem Gebiet der Kunst, der Wissenschaft und des praktischen Lebens in Angriff zu nehmen und zu Ende zu führen. ...
Der Zwiespalt zwischen Traum und Wirklichkeit ist nicht schädlich, wenn nur der Träumende ernstlich an seinen Traum glaubt, wenn er das Leben aufmerksam beobachtet, seine Beobachtungen mit seinen Luftschlössern vergleicht und überhaupt gewissenhaft an der Realisierung seines Traumgebildes arbeitet. Gibt es nur irgendeinen Berührungspunkt zwischen Traum und Leben, dann ist alles in bester Ordnung.“
In diesem Sinne: sehr zu empfehlen!
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