Frauen- und Familienpolitik
Lenin und Privateigentum
Geht es um die Frauen- und Familienpolitik der sozialistischen Sowjetunion unter Lenin, trifft man auf Schweigen vieler sonst so beredten Antikommunisten. Diese scheint sie nicht besonders zu kümmern. Lenin interessierte sich dafür umso mehr für die Befreiung der Frau.
So musste die Sowjetunion die Befreiung der Frau unter größten Schwierigkeiten und Widerständen erkämpfen. Der Erste Weltkrieg hatte das Land ausgeblutet. Nach der Oktoberrevolution überfiel die konterrevolutionäre imperialistische Aggression das Land, Dörfer wurden niedergebrannt, Frauen zu Tausenden vergewaltigt, Hunger herrschte durch die Sabotage der Großgrundbesitzer und Kapitalisten. Deshalb musste zeitweise mit der „Neuen ökonomischen Politik“ der unmittelbare Aufbau des Sozialismus zurückgestellt und Privateigentum unter Führung der sozialistischen Staatsmacht zugelassen werden.
Das war auch für die Befreiung der Frau eine schwere Hypothek, denn das Privateigentum bedeutete auch, dass dessen Vertreter versuchen würden, die Frauen wieder zur unentgeltlichen Haus- und Familienarbeit zu verpflichten. Deshalb wandte Lenin sich am Internationalen Frauentag im März 1921 an die Frauen: „Der zweite und wichtigste Schritt ist die Abschaffung des Privateigentums an Grund und Boden, an den Fabriken und Werken. … Nur dadurch wird die Bahn frei gemacht für die vollständige und tatsächliche Befreiung der Frau ...“