Frauenpower gewinnt

Frauenpower gewinnt

Vom Equal-Pay-Day bis zum Weinstein-Urteil

Mit dem heutigen „Internationalen Tag für gleiche Bezahlung“ (Equal Pay Day) rückt die weltweit bestehende doppelte Ausbeutung der Masse der Frauen in den Fokus der öffentlichen Auseinandersetzung.

Von kw / tk /wr
Vom Equal-Pay-Day bis zum Weinstein-Urteil
Frauenpower am diesjährigen Internationalen Frauentag in Gelsenkirchen (rf-foto)

Der 1988 aus der Taufe gehobene Equal Pay Day prangert ein bis heute täglich erlebbares Feld der Diskriminierung von Frauen an. Die durchschnittlich um 21 Prozent geringere Entlohnung von Frauen gegenüber Männern geht einher mit Stress in der Familie, Konkurrenzdruck und Spaltung im Betrieb, Erpressbarkeit durch Kapitalisten, Zwang zu Zweitjobs, Aussicht auf erheblich niedrigere Renten und Armut im Alter.

 

Die internationale Frauenbewegung hat in den letzten Jahrzehnten viele Erfolge erzielt und Millionen Mädchen und Frauen – und auch viele Männer - für den Kampf um Gleichberechtigung und auch um die Befreiung der Frau in Bewegung gebracht. Aber weltweit sind noch täglich Hunderte Millionen Mädchen und Frauen Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt ausgesetzt. Darüber berichten heute Korrespondenzen aus Frankfurt am Main und Eisenach.

Ansteigende häusliche Gewalt in China

„In China kursiert aktuell die Losung 'Häusliche Gewalt ist tödlicher als der Coronavirus'. Anträge auf Scheidungen stiegen mit der wochenlangen Quarantäne dramatisch an. Dreimal so viele Frauen haben sich bei der Pekinger Frauenrechtsorganisation 'Weiping' gemeldet. Doppelt so viele Fälle häuslicher Gewalt wurden angezeigt. Die Ehefrauen sind praktisch 'gefangen', weil sie nicht bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf suchen können.

 

Dagegen gab es - als China noch sozialistisch war - während der Kulturrevolution in den 1960er-/1970er-Jahren eine Massendebatte, die zur Befreiung solcher Fesseln beitrug. Im Bannstrahl des Antikommunismus wird die Kulturrevolution jedoch heute als 'Terror' verunglimpft. Sie war genau das Gegenteil: 'Männer, die Frauen misshandelten, sahen sich von Frauenabordnungen belagert.'¹ Terrrorisierung von Frauen wurde strengstens bestraft.

 

Heute zieht es auch die Regierung des sozialimperialistischen Chinas vor, die Kulturrevolution zu verunglimpfen. Stattdessen wird der erzreaktionäre Konfuzius wieder über alle Kanäle propagiert und gelehrt."

Harvey Weinstein verurteilt - ein hart erkämpfter Erfolg

„Wegen seiner Schandtaten wurde im Februar 2020 der ehemalige Filmproduzent Harvey Weinstein in den USA zu 23 Jahren Haft wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verurteilt. Weinsteins Fall löste 2017 eine internationale Massenbewegung „#MeToo“ („Ich auch“) aus. Mehr als 80 Frauen warfen ihm sexuelle Übergriffe vor, mehrere Frauen auch brutale Vergewaltigung.

 

Jahrzehntelang galt der Tycoon von Hollywood als unangreifbar, die betroffenen Frauen trauten sich lange nicht, ihn anzuzeigen. Umso größer ist der jetzt erreichte Erfolg einzustufen. Jetzt durchbrachen sie das Schweigen und die Politik des Deckens, der Duldung und der Verharmlosung sexueller Gewalt. Dass Weinstein durch die US-Justiz zur Rechenschaft gezogen wurde, ist ein Erfolg der entstandenen Massenbewegung und des international gewachsenen Frauenbewusstseins. 

 

US-Präsident Trump kommentierte das Urteil mit den Worten „Ein großartiger Sieg für die Frauen“. Wohl eher Heuchelei! 26 Frauen belasten auch den US-Präsidenten mit Vorwürfen der sexuellen Übergriffe.²

Gesellschaftliche Wurzeln der Gewalt an Frauen überwinden

Das Verhältnis zur Gewalt an Frauen ist zentraler Gegenstand der gesellschaftlichen Polarisierung. Die Kritik an der Gewalt gegen Frauen war ein zentrales Thema bei den weltweiten Aktivitäten zum Internationalen Frauentag am 7.und 8.März. Millionen Frauen in Madrid, Barcelona, in Santiago de Chile, in Istanbul, in Lima und in Berlin setzten ein machtvolles Zeichen.

 

Zugleich verstärken sich mit der Rechtsentwicklung ausgehend von der Regierung und den bürgerlichen Parteien auch offen reaktionäre bis hin zu faschistischen Verhaltensweisen gegenüber Frauen. 

MLPD in Wort und Tat aktiv für die Frauenbefreiung

Die MLPD und ihr Jugendverband REBELL treten aktiv gegen Gewalt an Frauen ein. Sie decken die gesellschaftlichen Ursachen auf und setzen sich für die revolutionäre Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse ein, in denen die doppelte Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen begründet ist.

 

Die MLPD tritt für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und für die Bestrafung sexueller Ausbeutung und Gewalt ein. Jedes Mitglied und jeder Funktionär der MLPD ist verpflichtet, sich in seinem persönlichen Leben genauso wie in seiner politischen Arbeit in Wort und Tat für die Befreiung der Frau sowie für die Förderung von Frauen einzusetzen.