Große, bunte und streitbare Demonstration

Die gesellschaftliche Anerkennung und die Beteiligung an der Demonstration ist Jahr für Jahr gewachsen - bis zum Höhepunkt 2020. Organisiert von der Stadtfrauenkonferenz und dem feministischen Frauen*Streik-Bündnis waren über 3.000 Frauen und solidarische Männer gemeinsam auf der Straße. Der große Wunsch nach gesellschaftlichen Veränderungen für die Befreiung der Frau prägte und begeisterte die DemonstrantInnen. Auffallend war der große Anteil junger Frauen und die zahlreichen Transparente, den den Kommunismus forderten.

Frauenverband "Courage e.V.", kurdische Frauen von Sêvê, iranische Frauen der Organisation "8.März", MLPD und Verteterinnen des Frauen*Streik-Bündnisses arbeiteten gleichberechtigt und auf Augenhöhe zusammen. Der Versuch, die Redebeiträge der MLPD und der Frauenorganisation "8.März" aus der Auftaktkundgebung auf eine vielbefahrene Straße während der Demo zu verlegen, wurde nach kritischer Diskussion schnell wieder zurückgenommen. "Kapitalismus und die doppelte Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen sind untrennbar miteinander verbunden. Wir können diese nur verändern, wenn dieses kapitalistische System revolutionär überwunden wird und wir eine neue, sozialistische Gesellschaft aufbauen. Dafür steht die MLPD! Damals wie heute richtet sich der Antikommunismus genau dagegen. Viele Schauermärchen entstammen direkt der Hitler-Propaganda! Antikommunismus spaltet! Lasst uns heute nutzen, um leidenschaftlich über die Perspektive der kämpferischen Frauenbewegung und den notwendigen Zusammenschluss im Kampf für eine befreite Welt zu streiten!" Für diese Rede der MLPD-Vertreterin gab es viel Beifall.

Ein kleiner Teil der Redebeiträge war jedoch spalterisch gegen Männer gerichtet, anstatt die doppelte Ausbeutung und Unterdrückung im kapitalistischen System anzugreifen. In einem Beitrag wurde völlig aus der Luft gegriffen "allen Linken" unterstellt, sie seien sexistisch. MLPD und COURAGE haben entscheidend dazu beigetragen, dass solidarische Männer gleichberechtigt teilnehmen konnten. Die kritische und solidarische Auseinandersetzung wird in der Auswertung der Demonstration weitergehen. Das prägende der Demo blieb der gemeinsame Kampf von Männern und Frauen für die Befreiung der Frau.

Eine Vertreterin der afrikanischen Frauenbewegung bedankte sich noch am selben Abend: "Es war sehr schön heute. Ihr habt gut gearbeitet und die Demo ist erfolgreich geworden. Es hat mir sehr gut gefallen!"