Hannover

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Gemeinsam für die Befreiung der Frau und gegen die Rechtsentwicklung!

An einer kämpferischen Kundgebung zum Internationalen Frauentag beteiligten sich in Hannover der Frauenverband Courage, die MLPD, Mitglieder von Komala/CPI (Organisation von Kurden in der Kommunistischen Partei Iran), Freunde des Jugendverbands REBELL, Vertreterinnen und Vertreter der ATIF und weitere Einzelpersonen.

Engagierte Redebeiträge, Lieder und ein Gedicht weckten das Interesse. Es waren ungefähr 50 dauerhafte Teilnehmerinnen und Teilnehmer und weitere Zuhörer dabei. Diese geringe Zahl ist der Zersplitterung der Frauenbewegung in Hannover geschuldet. Es fanden zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen parallel statt.

 

Wir haben mit vielen vorbeikommenden Frauen, Männern und Familien diskutiert, warum es notwendig ist, sich für Frauenrechte, echte Gleichberechtigung und die Befreiung der Frau in einer befreiten Gesellschaft einzusetzen. Frauen vom Frauenverband Courage berichteten von ihrem großen Erfolg gegen den rechtswidrigen Entzug der Gemeinnützigkeit. Der Erfolg ist Ergebnis eines siebenjährigen Kampfs gegen den „Verfassungsschutz", wegen dessen antikommunistischer Lügen die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde. Stolz sangen die Frauen „Keiner schiebt uns weg!" Sie machten auch auf die Rechtsentwicklung aufmerksam und warben für die „Erfurter Erklärung": "Wer zurück will, muss erstmal an uns vorbei!"

 

Die Rednerin der MLPD sprach über die Geschichte des Internationalen Frauentags, der 1910 durch die Sozialistin Clara Zetkin ins Leben gerufen wurde und von Anfang an auf der Einheit von Frauen- und Arbeiterbewegung aufbaut. Die doppelte Ausbeutung und besondere Unterdrückung von Frauen hat ihre Wurzeln in der kapitalistischen Gesellschaft, die revolutionär überwunden werden muss, damit sowohl die Frauen als auch die Arbeiter sich befreien können.

 

Angehörige von VW-Arbeitern prangerten die angekündigte Schließung der Sitzefertigung von Sitech bei VW Hannover mit der Vernichtung von 450 Arbeitsplätzen an. Hier wird der Jugend die Zukunft genommen und den mehrheitlich sehr jungen Arbeitern die Perspektive geraubt, guten Gewissens eine Familie zu gründen. Viele ballen die Faust in der Tasche, fänden Streik richtig, aber es wirkt auch die verbreitete Meinung, es sei jetzt zu spät. Die Rednerinnen erinnerten an den zehnjährigen Kampf gegen die Schließung von Opel Bochum, aus dem die Kollegen und ihre Familien erhobenen Hauptes hervorgingen.

 

Eine junge Sprecherin von Komala berichtete von der Unterdrückung der Frauen im Iran, die sich gegen den Kopftuch-Zwang wehren, und stellte den Kampf gegen Gewalt an Frauen in den Mittelpunkt. Ein iranischer Genosse beeindruckte mit seiner tollen Stimme und kurdischen und persischen Lieder für Freiheit, Demokratie und Sozialismus. Ein Mann aus Somalia bedankte sich am Rand für die Kundgebung, das sei sehr wichtig. In seiner Heimat seien Genitalverstümmelungen ein großes Problem, Frauen und Mädchen werden gegen ihren Willen beschnitten. Am Schluss ergriff noch eine Teilnehmerin das Wort, der die Verantwortung für die Erziehung der Kinder zu Solidarität, Zusammenhalt und gegen Rassismus sehr am Herzen liegt. In großer Einheit gegen Rassismus, Rechtsentwicklung und Faschismus wurde die Kundgebung mit dem Lied „Bella Ciao" beendet.