Essen

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Trotz Fakemeldung – Frauentag findet erfolgreich statt

Mit einer Fakemeldung von bisher nicht bekannten Urhebern sollte der Internationale Frauentag in Essen am 7. März desorganisiert werden: Die Kundgebung und Demonstration würde wegen Corona ausfallen! Trotzdem nahmen gut 60 Frauen und Männer ständig an der Aktion am Willi-Brandt-Platz in der Essener Einkaufsstraße teil. Immer wieder blieben Passanten interessiert stehen. „Rassismus, Faschismus, Sexismus – No Go!“ schallte immer wieder durch die Einkaufsstraße.

Korrespondenz

Ein breites Bündnis aus Essen veranstaltete die rund zweistündige Kundgebung mit einem offenen Mikrofon und einer Demonstration: Berivan Shengal (kurdischer Frauenverband), Frauenverband Courage, Internationalistisches Bündnis, MLPD, People to People, PIA (Plattform Internationaler Arbeiterinnen), Jugendverband REBELL, Umweltgewerkschaft und zahlreiche Einzelfrauen.

 

Eine Schweigeminute für ermordete und getötete Frauen war zu Beginn. Das Duo "Auftakt" und afghanische Frauen machten Musik. Mit einer Performance aus Tanz und Musik wurde das Thema Vergewaltigung von Frauen thematisiert: „Ein Gewalttäter auf deinem Weg!"  Neben den sozialen Themen, dem Kampf gegen Faschismus und Krieg bewegt das die Anwesenden sehr. Vergewaltigung findet auch in der Ehe statt, im Krieg usw. Es wurde aber in der Vergangenheit unter den Tisch gekehrt. Damit wollen sich die Frauen nicht mehr abfinden. Kritik gab es an der Textzeile „Der Vergewaltiger bist du!“, wo die Frauen mit der Hand auf umstehende Männer, die Menge zeigten. Die Moderatorinnen erklärten, dass es sich hier um ein Missverständnis handle. Gemeint seien damit der Staat, die Polizei und die Justiz, die nicht gegen Vergewaltiger vorgingen – und nicht die Männer. Trotzdem war das für vorbeigehende Passanten nur schwer zu begreifen.

 

Die Vertreterin der MLPD kritisierte, dass Parteien wie die SPD, Grünen, die Linke u.a. nicht auf die Einladung zum gemeinsamen Frauentag reagiert hätten. Sie machen am 8. März ein Hiphop-Konzert. „Ich glaube, wir haben wichtigere Probleme am Frauentag, als ein Hiphop-Konzert zu veranstalten. Es geht um Rassismus, Faschismus, Sexismus – es geht um unsere Zukunft. Ich komme aus der Türkei. Aber aus diesem Grund habe ich mich in der MLPD organisiert. Wir müssen uns alle organisieren. Nur so können wir eine bessere Welt erkämpfen.“

 

Männer waren ausdrücklich willkommen, weil der Kampf um die Befreiung der Frau sich gegen denselben Gegner - den Kapitalismus - richtet, wie der Kampf gegen die Unterdrückung des Mannes. Die Männer übernahmen traditionell den Verkauf von Kaffee und Kuchen.