Klartext
Die Kaffeesatzleserei der bürgerlichen Ökonomen
Kurz vor Silvester entpuppte sich Dieter Nuhr als frenetischer Anhänger der bürgerlichen Wirtschaftswissenschaft. Sein Jahresrückblick sang das Loblied auf die „Wirtschaftswissenschaft“. Diese würde warnen, dass die Forderungen der Umweltbewegung doch glatt „die Weltwirtschaft in eine Krise“ stürzten, die „Milliarden Menschen … in Armut“ werfe. Peinlich nur für Herrn Nuhr, dass im heutigen Imperialismus längst Hunderte Millionen Menschen in Armut leben und auch längst schon wieder eine neue Weltwirtschafts- und Finanzkrise eingeleitet wurde. Nuhrs vielgerühmte bürgerliche Wirtschaftswissenschaft hat es wohl noch nicht gemerkt …
Blickt man in die Zeitungen und Nachrichtensendungen, scheint unter den bürgerlichen Ökonomen die Verwirrung zudem komplett zu sein. Am 19. Dezember behauptete Ifo-„Experte“ Klaus Wohlrabe, dass die Industrie dabei sei, sich aus einer „Rezession“ „zu befreien“. Das war eine wichtige vorweihnachtliche Botschaft der Konzerne und ihrer Regierung an die Massen: sie sollten sich bloß keine Sorgen machen.
Die MLPD baut auf Marx‘ politischer Ökonomie auf und untersucht systematisch und materialistisch die Wirtschaftsentwicklung. Paul Straif, Mitglied des Zentralkomitees der MLPD
Dagegen vermelden die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen aktuell, dass die Prognosen „selten so düster gewesen“ seien wie für 2020. Natürlich, denn eine große Tarifrunde steht ins Haus, da wird wieder der Krisenteufel an die Wand gemalt. Die „Wissenschaft“ des Ifo-Instituts besteht zum Beispiel maßgeblich in der Erfassung der Stimmung in den Konzernetagen. So führt es eine monatliche Umfrage unter rund 9000 Managern durch. Auf dieser Grundlage wird dann eine Wirtschaftsprognose getroffen. Haben Manager mal Magenschmerzen, hat das Auswirkungen auf den dafür kreierten „Geschäftsklimaindex“.
Die heutige bürgerliche Ökonomie steht der Kaffeesatzleserei wesentlich näher als einer ernsthaften Wissenschaft! Sie verbreitet regelmäßig die Botschaft, die die Herrschenden gerade brauchen, um die Lebenszeit des überlebten Kapitalismus zu verlängern.
Die MLPD baut auf Marx‘ politischer Ökonomie auf und untersucht systematisch und materialistisch die Wirtschaftsentwicklung. So hatte sie auch den Ausbruch einer neuen Weltwirtschafts- und Finanzkrise vorausgesagt, bevor sie Mitte 2018 tatsächlich eingeleitet wurde. Das internationale Krisenmanagement der imperialistischen Mächte konnte und kann die den Krisen zugrundeliegenden Probleme nicht lösen, sondern sie letztlich nur verschärfen und in die Zukunft verschieben. Dass die Gesundbeter des Imperialismus das nicht wahrhaben wollen, ist „nuhr“ nachvollziehbar!
