Gesundheit

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Impfpflicht gegen Masern ist richtig

Vor einer Woche hat der Bundestag die Masern-Impfpflicht für Kita-Kinder, Schüler, Erzieher, Lehrer und Beschäftigte in weiteren Gemeinschaftseinrichtungen beschlossen. Im Dezember befasst sich der Bundesrat mit dem Gesetz, das am 1. März 2020 in Kraft treten soll.

Korrespondenz aus Ingolstadt

Viele Fachleute und die Mehrheit der Bevölkerung befürworten die Masern-Impfpflicht. Masern sind eine schwere Erkrankung, die mit Spätfolgen einhergehen kann. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO kann die Verbreitung von Masern und Röteln weltweit verhindert werden, wenn langfristig 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. Durch den Impfschutz der Gemeinschaft (Herdenschutz) sind dann auch Menschen vor einer Ansteckung geschützt, die nicht geimpft werden können, darunter beispielsweise ganz kleine Babies und Allergiker.

 

Berechtigte Kritik gibt es am bürokratischen Aufwand, den die Schulbehörden wegen der Impfnachweise für Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen etc. betreiben müssen. Bürokratische Vorschriften wie aus dem Bundesgesundheitsministerium von Jens Spahn (CDU) sollen eine mangelnde Überzeugungsarbeit und ausreichende Gesundheitsversorgung für die Massen kaschieren. Zu Recht prangert die Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche an: "In den vergangenen Jahren sind ein Drittel der Stellen in den Gesundheitsämtern gestrichen worden - und da wundern wir uns, dass die Impfquoten sinken.“ Die Initiative für einen ausreichenden Masern-Impfschutz ist Bestandteil des Kampfs für eine gründliche und kostenlose  Gesundheitsvorsorge, Betreuung und Behandlung für alle dauerhaft in Deutschland Lebenden (Programm der MLPD, Seite 125 - 126).

 

In einer sozialistischen Gesellschaft würden die notwendigen gesetzlichen Vorgaben mit der entsprechenden Überzeugungsarbeit unter den Massen verbunden. Es gibt eine von der kleinbürgerlich-egoistischen Denkweise ausgehende Ablehnung der Impfpflicht unter dem Motto: "Impfpflicht verstößt gegen das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper". In einer Gesellschaft, in der Schwangerschaftsabbruch nur unter großen Schwierigkeiten möglich ist und Gewalt gegen Frauen an der Tagesordnung, ist die Behauptung eines solchen Rechts Heuchelei. Im Zusammenhang mit dem Impfschutz gibt es nicht das Recht, Gesundheit und Leben anderer Menschen in Gefahr zu bringen.

 

Ich habe eine Kollegin, deren Bruder Kinderlähmung hatte. Die ganze Familie hat davor gezittert, dass sich das ausbreitet. Sie ist froh, dass die Impfung an den Schulen eingeführt wurde. In China haben die japanischen Faschisten und Imperialisten als Bestandtteil der biologischen Kriegsführung gegen den Freiheitskampf Seuchen verbreitet. Massenimpfungen mit Hilfe der sozialistischen Sowjetunion in der Stalin-Ära waren lebensnotwendig.