Frauen
Solidarität mit den mutigen Frauen des Iran
Anfang September informierte die Liga zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran (League for the Defence of Human Rights in Iran (LDDHI) über mehrere Prozesse gegen vier iranische Frauen (Saba Kord-Afshari, Yassman Aryani, Monireh Arabshahi, und Mojgan Keshavarz).
Vier Frauenrechtlerinnen, die von den iranischen Autoritäten angeklagt wurden, weil sie für ihre Rechte gekämpft und die Proteste gegen die Hijab-Gesetze unterstützt hatten. Das Terrorurteil vom 27. August 2019 gegenüber Saba Kord-Afshari lautet: 24 Jahre Gefängnis! Das setzt sich zusammen aus 15 Jahren Gefängnis für “Förderung der Unzucht und / oder Prostitution“ nach Artikel 639 Islamisches Strafgesetzbuch, sieben Jahre und sechs Monate für „Versammlungen Verstöße gegen die innere und äußere Sicherheit“ (Artikel 610), ein Jahr und sechs Monate für „Verbreitung von Propaganda gegen das System“ (Artikel 500), ebenso wurde geurteilt, dass sie von allen öffentlichen Aktivitäten verbannt wird.
Das Gericht verhängte zu jedem einzelnen Anklagepunkt die Höchststrafe, die das Islamische Strafgesetzbuch zulässt. Auch Yassman Aryani und ihre Mutter, Monireh Arabshahi, sowie Mojgan Keshavarz wurden mit ähnlichen Begründungen zu jeweils 16 Jahren Haft verurteilt.
Trotzdem lassen sich die Frauen im Iran immer weniger einschüchtern. Insbesondere junge Frauen bieten dem faschistischen Regime im Iran mutig die Stirn, indem sie sich öffentlich ohne Kopftuch zeigen. Sie nehmen damit auf sich, nach den reaktionären Sharia-Gesetzen verurteilt zu werden. Dieser berechtigte Protest gegen die faschistische und mittelalterliche Doppel-Moral ist nicht mehr zu unterdrücken. Ein trauriger Höhepunkt war die Selbstverbrennung von Sahar Khodayri (29). Seit März 2019 war sie inhaftiert – ihr Verbrechen – ein Stadionbesuch als Frau im Iran! Dafür erhielt sie sechs Monate Gefängnis! (Rote Fahne News berichtete)
Die Europakoordinatorin der Weltfrauenkonferenz, Suse Bader, schrieb damals aus Protest an die FIFA: „... Meine Herren – nehmen sie endlich Stellung zu der Forderung von vielen Iranerinnen und Iraner den iranischen Fußballverband wegen Diskriminierung von Frauen von der WM 2020 in Katar auszuschließen ….“ Die FIFA hat sich diesem öffentlichen Druck mittlerweile beugen müssen und vom Iran ultimativ eine Zulassung von Zuschauerinnen gefordert. Am 10. Oktober beim Spiel Iran gegen Kambodscha erlebten 4000 Frauen den 14 zu 0 Sieg der iranischen Mannschaft.
Im Kampf um demokratische Rechte und gegen die faschistische Regierung stehen die iranischen Frauen an vorderster Front. Sie brauchen unsere Solidarität. Macht diese brutale Unterdrückung breit bekannt und ermutigt iranische Frauen und Mädchen hier mit uns gemeinsam aktiv zu werden. Im Internationalistischen Bündnis gibt es die Frauenplattform. Das ist die gemeinsame Plattform, bei der der Kampf gegen die Ausbeutung und Unterdrückung gebündelt und die verschiedensten Anliegen zum Tragen kommen können. Der Kampf gegen Gewalt an Frauen bringt immer mehr Frauen und Mädchen auf die Straße, verbindet die Frauen weltweit.
Solidaritätserklärungen an
homal300@a1.net
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Weitere Infos: https://fidh.org/