Spanien

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"Las Kellys" streiken und protestieren

Am vergangenen Wochenende - 24./25. August 2019 - führten die Reinigungskräfte in den spanischen Touristen-Hochburgen Streiks und Proteste durch.

Suse Bader

Am vergangenen Wochenende - 24./25. August 2019 - führten die Reinigungskräfte in den spanischen Touristen-Hochburgen Streiks und Proteste durch. „Las Kellys“, der Zusammenschluss von mehreren tausend „Zimmermädchen“ kämpfen gegen ihre Auslagerung in Zeitarbeitsfirmen, für bessere Bezahlung, Anerkennung ihrer Berufskrankheiten, das Recht auf Vorruhestand und eine respektvolle Würdigung ihrer Arbeit.

 

Rund 70 Prozent arbeiten in Zeitarbeitsfirmen, die den Frauen den Mindestlohn von 800 € bezahlen. Die Reinigung der Gästezimmer wird im Akkord bezahlt, pro Zimmer, egal wie groß, gibt es 2,30 €! Die Beschäftigung der Frauen richtet sich vollständig nach der Belegung des Hotels. Befristete Verträge, unbezahlte Überstunden und kurzfristige Einsätze sind normal.

 

„Las Kellys“ ist eine Wortschöpfung für „Las que limpian“: „Die, welche putzen“. Über das Internet hatten sie sich zuerst gefunden, ausgetauscht und Forderungen entwickelt, bis sie sich 2016 als Organisation gründeten. Heute sind sie bei den Hotels gefürchtet und im ganzen Land bekannt. Die „Zimmermädchen“ sind mit ihren Arbeitsbedingungen national und international sichtbar geworden.

 

Die Europakoordinatorin der Weltfrauenkonferenz sandte der Organisation eine Solidaritätserklärung, verbunden mit der Einladung zum 12. Frauenpolitischen Ratschlag vom 1. bis 3. November 2019 in Erfurt. Genau der richtige Rahmen um von ihren Kämpfen zu berichten!