Nobelpreisträgerin
Zum Tod der Schriftstellerin Toni Morrison
Am 6. August ist die große afro-amerikanische Schriftstellerin Toni Morrison im Alter von 88 Jahren gestorben. Sie setzte sich mutig gegen jeglichen Rassismus, gegen Sexismus und für Frauenrechte ein.
Toni Morrison wuchs zusammen mit drei Geschwistern in einer Arbeiterfamilie in Ohio auf. Ihre Heimatstadt Lorain, ein verarmter Industriestandort im Mittleren Westen, bildete den Hintergrund für mehrere ihrer Bücher. Als Kind erlebte sie die offen rassistische Unterdrückung in der damaligen amerikanischen Gesellschaft.
Durch ihre Arbeit in einer öffentlichen Bibliothek lernte sie die klassische Literatur kennen und sie beschloss, Schriftstellerin zu werden, und den Unterdrückten und Namenlosen eine Stimme zu verleihen. Oft behandelte sie schwierige Frauenthemen. Literarische Vorbilder waren für sie unter anderem Elemente der schwarzen Volkskunst und der kolumbianische Dichter Gabriel Garcia Marquez.
In ihrem Roman "Home" (deutsch "Heimkehr", 2012) schrieb sie über einen schwarzen amerikanischen Soldaten, der eine Demonstration der Bürgerrechtsbewegung verpasst, weil er keine Toilette findet, die Schwarze benutzen dürfen. Im Jahr 1993 erhielt sie als erste afro-amerikanische Autorin den Literaturnobelpreis. Mit ihrem Roman "Menschenkind" war ihr 1987 der literarische Durchbruch gelungen.