Mord vor ICE
Anteilnahme und Protest gegen faschistoide Instrumentalisierung
In "faz.net" war am 29. Juli zu lesen: "Im Frankfurter Hauptbahnhof hat ein Mann aus Eritrea ein Kind und dessen Mutter auf die Gleise gestoßen. Der Junge wurde von einem ICE tödlich erfasst."
Darüber berichteten zahlreiche Medien und in sozialen Netzwerken wird das Thema teils eingehend diskutiert – vielfach mit verständlicherweise großer Emotionalität. Ich nehme mich nicht davon aus.
Konsequente Bestrafung notwendig
Zum einen handelt es sich hier um ein grausames Verbrechen. Ein abscheulicher, feiger Mord, der uns alle mit großer Bestürzung erfüllt. Ein achtjähriges Kind wurde sinnlos umgebracht. Die Mutter des Kindes überlebte; dass sie im Leben nie wieder froh werden wird, und mit Sicherheit auf sehr lange Zeit psychologischer Hilfe bedarf, versteht sich von selber.
Der Täter konnte festgehalten und in Gewahrsam genommen werden. Gegen ihn muss mit der Härte der Strafgesetze vorgegangen werden. Denn für den Mord an einem Kind gibt es in meinen Augen keine Entschuldigung. Die Nationalität des Täters darf dabei keine Rolle spielen.
Faschistoider Instrumentalisierung entgegentreten
Zum andern handelt es sich um die politische Brisanz des Falles. Der Täter stammt aus Eritrea. Das wird von verschiedenen Seiten genutzt, um den Fall politisch zu instrumentalisieren und somit zu missbrauchen. In der Richtung, dass hier, unter anderem von Frau Weidel von der AfD, aber auch in sozialen Netzwerken von diversen Nutzern, gegen Flüchtlinge bzw. Ausländer im allgemeinen gehetzt wird.
Diesem Missbrauch der Tat für rechtspopulistische bzw. faschistoide Hetze gegen Flüchtlinge muss entschieden entgegengetreten und es muss dagegen protestiert werden. Unsere Anteilnahme hat den Opfern und Angehörigen der Opfer zu gelten.