Gelsenkirchen

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Scharfe Kritik an Polizeireaktion

Im Fall der lebensgefährlich verletzten Gelsenkirchenerin wäscht sich die Polizei die Hände jetzt in Unschuld.

Leserbrief an die WAZ - dokumentiert

Die Aussage, es hätte keine Gefährdungssituation gegeben, ist unglaublich, sie wurde nur äußerst kurze Zeit später durch die Realität widerlegt (siehe Bericht auf Rote Fahne News).

 

Sich so zu äußern, ist ein zusätzlicher Affront für die Frau und alle, die bemüht waren, sie zu schützen und dabei nicht die nötige Unterstützung durch die Behörden bekamen. Während die Polizei dem Täter Glauben schenkte, dass er Einsicht zeigt, nahmen sie die berechtigte Angst um das Leben der Frau offensichtlich nicht ernst genug.

 

Die Polizei sagt, der Stalker sei "durchgehend kommunikativ, zugänglich und einsichtig" gewesen - und sie hinterfragt dies bzw. ihre Einschätzung nicht einmal nach den unmittelbar folgenden Ereignissen! Keine Gefährungssituation - und nur kurze Zeit später entgeht die Frau knapp dem Tod. Auch auf Grundlage der bereits vorliegenden Erkenntnisse gegen den Mann, der die Frau seit langem belästigte und sich wiederholt nicht an die Auflagen in Bezug auf sie gehalten hatte. Der ihr gerade vor Zeugen provokativ mit unmißverständlichen Zeichen angedroht hatte, sie zu ermorden.

 

In solchen Situationen ist eine professionelle Einschätzung nötig, wie ich aus Erfahrung als langjährige Krankenschwester auf einer Intensivstation weiß. Dieser Mordversuch wäre zu verhindern gewesen! Das ist die bittere Realität, die ich für alle Beteiligten zutiefst bedaure. Das muss restlos aufgeklärt werden.

 

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Berichterstattung

Martina Reichmann