Rana-Plaza-Katastrophe
Kampf um Entschädigung und gesundheitliche Versorgung dauert an
Am 24. April 2013 starben bei dem bisher größten fahrlässig verursachten Einsturz eines Fabrikgebäudes in einer Industrieregion von Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, nach offiziellen Angaben 1.136 Menschen. Über 2.500 wurden verletzt.
Die Kommunistische Partei von Bangladesch (CPB) organisierte am 24. April 2019 an der Gedenkstätte eine Veranstaltung für die Opfer der Katastrophe. Dabei forderte Mohammed Shah Alam, Generalsekretär der CPB, von der Regierung und den Verantwortlichen, die Entschädigung, Behandlung der Verletzten und Rehabilitation für die Arbeiter der Rana-Plaza-Katastrophe endlich wahrzumachen.
Er stellte die Hauptursache, das kapitalistische System an den Pranger. Im Mittelpunkt seiner Ansprache stand, den Zusammenschluss der Arbeiter und die Revolutionierung ihrer Kämpfe voranzubringen.
Höhere Löhne nur nach harten Kämpfen
In der bürgerlichen Medienberichterstattung spielt dieser Jahrestag kaum noch eine Rolle. Wenn berichtet wurde, stand im Vordergrund die Behauptung, dass seit diesem Unglück die Sicherheitsstandards und auch die Löhne erhöht wurden. Zwar wurden die Löhne der Textilarbeiterinnen auf einen Mindestlohn angehoben, aber auch das nur nach harten Kämpfen.
Eine ICOR/MLPD-Delegation mit der Hauptkoordinatorin der ICOR, Monika Gärtner-Engel, besuchte im November 2018 die von der Textilarbeiter-Gewerkschaft GWTUC und der Kommunistischen Partei von Bangladesch errichtete Gedenkstätte am Ort des eingestürzten Fabrikgebäudes. Es war berührend, wie die Arbeiterinnen, die das Unglück überlebt haben, dort auftraten.
Erfolg gegen Unterdrückung der kämpferischen Gewerkschaft
Das hörte sich anders an, als das was öffentlich verbreitet wird. "Oft haben wir Einmalzahlungen als Abfindungen bekommen. Das war ein hart erkämpfter erster Erfolg," so eine Betroffene. Joly Talukder, Generalssekretärin der Garment Worker's Trade Union (GWTUC), ergänzte: "Aber wir kämpfen immer noch um lebenslange Entschädigung nach den Regeln der ILO. ... Und vor allem ist immer noch die Forderung nach angemessener Behandlung nicht erfüllt." (siehe Rote Fahne News vom 24.11.2018)
Die Kämpfe um gewerkschaftliche Rechte und die kämpferische Textilarbeiterbewegung in Bangladesch werden angegriffen und unterdrückt. So sind Joly Talukder und acht weitere Führer der GWTUC (Garment Workers Trade Union Center), der sich auch die Vereinigung der Überlebenden von Rana Plaza angeschlossen hat, am 1. April 2018 verhaftet und mit unhaltbaren Anklagen bedroht worden.
Spenden für Organizerinnen
Die sofortige Organisierung einer weltweiten Öffentlichkeit und Solidarität hat wesentlich dazu beigetragen, dass sie wieder frei gelassen werden mussten. Dieses Band der Solidarität und gegenseitigen Unterstützung muss noch enger werden. Mit einem Projekt von Solidarität International zur Finanzierung von Organizerinnen für die Textilarbeitergewerkschaft GWTUC wird die länderübergreifende Solidarität und Hilfe praktisch angepackt. Der 1. Mai ist eine hervorragende Gelegenheit, dafür Spenden zu sammeln.
Mehr dazu unter www.solidaritaet-international.de (Arbeitsbereiche und Projekte).
Spendenkonto Solidarität International – unter dem Stichwort „Projekt Joly:“
Frankfurter Volksbank, BLZ 501 900 00
IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84
BIC; FFVBDEFF