Equal Pay Day

Equal Pay Day

MLPD gegen die doppelte Ausbeutung der werktätigen Frauen

1966 wurde der „Equal Pay Day" in den USA als internationaler Aktionstag für die Überwindung der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern ins Leben gerufen.

Von ffz / nek
MLPD gegen die doppelte Ausbeutung der werktätigen Frauen
Frauenpower 2019 in München (rf-foto)

Der "Equal Pay Day" findet jeweils an dem Tag statt, der den Zeitraum seit Jahresbeginn markiert, den Frauen länger arbeiten müssen, um das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu verdienen. In diesem Jahr ist das der heutige 18. März.

 

Der DGB, die Gewerkschaft ver.di, die IG Metall, der Sozialverband Deutschlands (VdK) und der Deutsche Frauenrat haben zu einer zentralen Kundgebung in Berlin aufgerufen. Außerdem gab und gibt es lokale und regionale Proteste und Kundgebungen in über 100 Städten.

Wachsender Druck der Frauenbewegung

Es ist ein Verdienst des immer größer werdenden gesellschaftlichen Drucks und vor allem der kämpferischen Frauenbewegung, dass kaum noch ein Monopolpolitiker um dieses Thema herumkommt. So erklärt sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) heute selbst zum „Feministen“ – um dann "radikal" zu fordern: „Wir haben im Koalitionsvertrag vereinbart, das Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen zu evaluieren und Vorschläge zu machen, wie wir damit umgehen, wenn Unternehmen sich eine Zielgröße Null geben.“

 

Als ob die niedrigere Bezahlung von Frauen in erster Linie ein Problem der Managerinnen wäre. Die trifft die besondere Unterdrückung der Frauen im Kapitalismus zwar auch. Vor allem geht es doch in erster Linie um die Lohnunterschiede der Masse werktätiger Frauen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

Im Durchschnitt 21 Prozent weniger Lohn

Die sind auch nicht selbst daran schuld, weil sie sich zu wenig um höhere Qualifikationen, sprich "Männerberufe" bemühen - wie Altmaier indirekt suggeriert. Nicht die Frauen sind es, die entschieden haben, dass Altenpflegerin ein schlecht bezahlter Beruf ist!

 

Die Differenz zwischen den Löhnen und Gehältern von Männern und Frauen beträgt in Deutschland seit Jahren konstant 21 Prozent. Das bedeutet, dass die Arbeitskraft von Frauen um diesen Prozentwert geringer bewertet wird als die von Männern.

Nur "Zuverdienst"?

Und obwohl heute 72 Prozent der Frauen zwischen 25 und 54 Jahren ihren Lebensunterhalt überwiegend selbst finanzieren, wird ihr Einkommen immer noch als „Zuverdienst“ eingestuft und ist entsprechend geringer. Das kommt auch im Ehegattensplitting und in den „Bedarfsgemeinschaften“ bei der Berechnung von Hartz IV zum Ausdruck.

 

Den Lebensunterhalt überwiegend selbst verdienen können viele Frauen erst, wenn die familiären Verpflichtungen geringer werden, die Kinder selbständiger sind usw. Immerhin arbeiten 48 Prozent aller Frauen Teilzeit, Männer dagegen nur zu 11 Prozent. Der Grund dafür ist klar: Frauen verdienen weniger und das Familienbudget wäre viel geringer, wäre es umgekehrt.

Das Problem heißt Kapitalismus

Der Grund ist das kapitalistische System, in dem die doppelte Ausbeutung der Masse der werktätigen Frauen systemimmanent ist. Denn ihre Arbeitskraft wird deshalb geringer bewertet, weil sie den Kapitalisten aufgrund ihrer Fehlzeiten durch Schwangerschaft und der Hauptverantwortung für Kindererziehung und Familie nur eingeschränkt zur Verfügung steht.

 

Aufhebung der Lohnungleichheit ist auch noch lange keine "Lohngerechtigkeit", wie die SPD behauptet. Sie setzt fälschlich die Bezahlung der Arbeitskraft mit der Bezahlung der Arbeit gleich. In Wirklichkeit entspricht der Lohn grundsätzlich nicht dem tatsächlichen Wert der geleisteten Arbeit. Die kapitalistische Ausbeutung der Arbeitskraft beruht gerade darauf, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter wesentlich mehr Wert schaffen, als sie zur Wiederherstellung, Pflege oder Fortbildung ihrer eigenen Arbeitskraft benötigen.

 

Allgemein richtet sich die Lohnhöhe nach dem, was die Menschen in einem bestimmten Land unter bestimmten Bedingungen benötigen, um ihre Arbeitskraft zu reproduzieren. Durch gewerkschaftliche Kämpfe ist es möglich, - innerhalb enger Grenzen - einen höheren Gegenwert zu erzielen. Das haben zum Beispiel die - vorwiegend weiblichen - Beschäftigten des Gesundheitswesens in den letzten Jahren erkämpft. Aufgrund der tariflichen Einstufung fällt die Differenz zwischen Frauen- und Männereinkommen dort deutlich geringer aus. Ein guter Grund übrigens, dass Frauen Gewerkschaftsmitglied werden!

"Lohndiskriminierung"?

Das Gegenstück zur Illusion von der "Lohngerechtigkeit" ist der Begriff der "Lohndiskriminierung", der von Teilen der Frauenbewegung und der Gewerkschaften häufig mit dem "Equal Pay Day" in Verbindung gebracht wird. Denn er geht davon aus, dass diese "Diskriminierung" überwunden werden kann, ohne den Kapitalismus zu überwinden, und lenkt vom Wesen der doppelten Ausbeutung der Masse der Frauen ab.

 

Die MLPD fordert ebenfalls die Gleichstellung der Löhne und Gehälter, auch wenn die Lohnunterschiede ihre Ursache im kapitalistischen System haben. In ihrem Parteiprogramm heißt es dazu: "Kampf gegen alle Formen der besonderen Unterdrückung von Frauen und Mädchen! Für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Gleichstellung der Frauen!"

Für die Befreiung der Frau - Mitglied der MLPD werden

Die MLPD setzt sich vor allem dafür ein, jegliche kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen und Männern abzuschaffen. Zumal die besondere Ausbeutung der Masse der werktätigen Frauen und die besondere Unterdrückung aller Frauen nur zusammen mit der kapitalistischen Ausbeutung und Unterdrückung insgesamt überwunden werden kann.

 

Sich dafür organisiert einzusetzen und sich am Kampf für die Befreiung der Frau im echten Sozialismus zu beteiligen - das ist ein guter Grund für Frauen und Mädchen, Mitglied der MLPD zu werden!