China

China

Dringender Appell von Arbeiterinnen und Arbeitern sowie marxistischen Studentinnen und Studenten

Wie "Rote Fahne News" berichtete, hat sich in China eine landesweite Solidaritätsbewegung mit verhafteten Studentinnen, Studenten, Arbeiterinnen und Arbeitern gebildet.

Von int
Dringender Appell von Arbeiterinnen und Arbeitern sowie marxistischen Studentinnen und Studenten
Die betroffenen mutigen Aktivistinnen und Aktivisten (foto: screenshot)

Ausgangspunkt war die Verhaftung von Arbeiterinnen, Arbeitern und ihren Unterstützern, die beim Schweißgerätehersteller Jasic (Jiashi) in der südchinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen eine unabhängige Gewerkschaft gründen wollten. (Siehe dazu Rote Fahne News hier und hier)

Chinesische Regierung kriminalisiert berechtigten Kampf

Dieser seit Mitte letzten Jahres andauernde Kampf wurde von der chinesischen Regierung kriminalisiert und Dutzende Aktivistinnen und Aktivisten wurden verhaftet bzw. sind verschwunden. Bis heute sind 44 Arbeiterinnen, Arbeiter und marxistische Studentinnen und Studenten in Haft oder verschwunden. Gegen eine ganze Reihe von ihnen wurde weder Anklage erhoben, noch durften sie mit ihren Anwälten oder Angehörigen sprechen. Ihre Freundinnen, Freunde, Genossinnen und Genossen befürchten Folter und Willkürmaßnahmen.

 

Die Verhaftungen richten sich insbesondere auch gegen Mitglieder marxistischer Studentengruppen, die sich an zahlreichen Universitäten gebildet haben; die ganz im Sinne von Karl Marx die Arbeiterinnen und Arbeiter in ihren Kämpfen unterstützen, und die zum Teil selbst in die Fabriken im Süden des Landes gegangen sind, um Arbeiterinnen und Arbeiter zu organisieren.

Marx studieren, aber nicht in der Praxis anwenden?

Das fordert natürlich die chinesische Regierung unter Xi Jinping heraus, die sich in Worten immer wieder auf Marx und auf Mao Zedong bezieht, um von deren großem Ansehen im Volk zu profitieren. So rief Xi Jinping in einer Rede zum 200. Geburtstag von Karl Marx sogar dazu auf, Marx zu studieren. Anscheinend darf man ihn aber nicht in der Praxis anwenden.

 

Die Studentinnen und Studenten machen angesichts der imperialistischen Politik, der Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiterinnen und Arbeiter der Regierung die marxistische Ideologie streitig, wie sie selbst schreiben.

Bitte, den Kampf weiter international bekannt zu machen

Sie haben sich an die Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen (ICOR) und die MLPD gewendet und bitten, ihren Kampf weiter international bekannt zu machen. Sie haben dazu Plakate ins Internet gestellt und bitten darum, dass Fotos von Protesten mit den Plakaten an freecnactivists@gmail.com geschickt werden. (Hier gibt es die Plakate!)

 

Die chinesische Regierung wirft den Arbeiterinnen und Arbeitern, Studentinnen und Studenten vor, dass sie die staatliche Macht untergraben und mit ausländischen Kräften zusammenarbeiten, um dem Ansehens Chinas zu schaden. Mit einem ähnlichen Vorwurf versuchte auch Angela Merkel die Proteste von Jugendlichen und Kindern zur Rettung des Klimas unter dem Motto Fridays for Future in ein schlechtes Licht zu rücken. In der Tat versuchen die Regierungen imperialistischer Länder unter dem Schlagwort der „hybriden Kriegsführung“ Protestbewegungen für ihre Ziele einzuspannen. Jede kämpferische Bewegung muss heute wachsam sein und sich unabhängig von imperialistischer Einflussnahme machen.

 

Was aber der Kampf der Jasic-Arbeiterinnen und -Arbeiter wie auch der marxistischen Studentinnen und Studenten, als auch die Fridays-for-Future-Proteste zeigen: Es gibt heute unter der Jugend weltweit ein gewachsenes internationalistisches Bewusstsein, dass man international kämpfen muss.

 
Rote Fahne News bittet darum, Bilder von Protestaktionen auch an die Redaktion (info@rf-news.de) zu schicken.

 

Den folgenden Aufruf haben die Betroffenen aktuell veröffentlicht! (Eigene Übersetzung aus dem Englischen)

 

Das folgende Solidaritätsvideo mit den Aktivistinnen und Aktivisten entstand am 26. August 2018 auf dem Sommerfest der Horster Mitte in Gelsenkirchen!