Berlin
Die MLPD ruft zur Lenin-Liebknecht-Luxemburg Demonstration auf
Die MLPD und ihr Jugendverband REBELL rufen für den kommenden Sonntag zur Demonstration nach Berlin auf. Sie erinnert am 13. Januar an die drei großen kommunistischen Revolutionäre. In dem Aufruf heißt es:
Liebe Kolleginnen und Kollegen
seit der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg vor hundert Jahren am 15. Januar 1919 gedenken ihrer Zehntausende Menschen aus ganz Europa. MLPD und REBELL rufen gemeinsam mit vielen weiteren Jugendorganisationen und Parteien auf, an dieser größten Demonstration in Europa für den Sozialismus teilzunehmen.
Über den 100. Jahrestag der Novemberrevolution und die Konsequenzen wird derzeit überall diskutiert
In einer Flut von oft antikommunistisch motivierten Artikeln, Gedenkfeiern und Filmen in der bürgerlicher Politik und bürgerlichen Medien wird der Novemberrevolution als „Geburtsstunde der Demokratie“ (Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier) gedacht und dabei die schändliche Rolle der SPD ausgeblendet.
Ausgehend vom Aufstand der Kieler Matrosen bewaffneten sich Zehntausende Arbeiter, Matrosen und Soldaten, bildeten revolutionäre Arbeiter- und Soldatenräte, verjagten den verhassten Kaiser und beendeten damit den I. Weltkrieg. Liebknecht und Luxemburg standen an der Spitze des Kampfs für ein sozialistisches Deutschland.
Es war der Verrat der SPD-Führung, die damit den Monopolherren den Kapitalismus retteten. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg und mit ihnen viele weitere Revolutionäre wurden ermordet. Ihrer zu gedenken heißt heute mehr denn je, die Bewusstheit über den Imperialismus zu stärken und eine intensive Überzeugungsarbeit für den echten Sozialismus zu machen
Rosa und Karl bagatellisiert
Der Aufruf zur Demonstration von Kräften der Linkspartei und der DKP passt sich dagegen dem bürgerlichen Gedenken an, indem Liebknecht und Luxemburg 1918/1919 als Führer einer „wachsenden Gegenkraft“ bagatellisiert werden. Es widerspricht dem ganzen Lebenswerk und Vermächtnis von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, darauf zu verzichten, das Wort Revolution überhaupt in den Mund zu nehmen.
100 Jahre nach dem Ende des 1. Weltkriegs zeigt die Krise des Imperialismus, dass die Steigerung der Arbeitsproduktivität, die steigenden technischen und kulturellen Fähigkeiten der Menschheit unter kapitalistischen Verhältnissen nicht zu ihrem Segen, sondern zum Fluch führen.
Heute sind die materiellen Voraussetzungen für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, für ein lebenswertes Leben in Einheit mit der Natur immer weiter ausgereift. Gleichzeitig erleben wir eine wachsende Weltkriegsgefahr, eine Häufung regionaler Umweltkatastrophen, eine Steigerung der Ausbeutung der Arbeiterklasse und eine weltweite Fluchtbewegung, weil die Menschen in ihren Ländern nicht mehr Leben können.
Unübersehbar wächst der Konkurrenzkampf der imperialistischen Mächte um die Neuaufteilung. Und wir erleben international eine gefährliche Rechtsentwicklung der Regierungen und der bürgerlichen Parteien.
Polarisierung wächst
Doch damit reift 100 Jahre nach der Novemberrevolution erneut das Potenzial für eine revolutionäre Entwicklung heran. Wir erleben eine wachsende gesellschaftliche Polarisierung. Dabei sind auch immer mehr Menschen auf der Suche nach einer echten gesellschaftlichen Alternative zum Kapitalismus. Eine massive Vertrauenskrise in die bürgerliche Politik und die bürgerlichen Parteien vertieft sich. Und es gibt international einen fortschrittlichen Stimmungsumschwung unter den Massen, mit Massenprotesten in Frankreich, in Ungarn, Spanien oder Deutschland.
Umso bedeutender ist es, im Kampf die Rechtsentwicklung von Regierung und bürgerlichen Parteien zu stoppen. Dabei müssen wir auch Lehren aus der Novemberrevolution ziehen: Die KPD, als revolutionäre Partei zur Führung der Revolution wurde zu spät gegründet. Für einen erneuten Anlauf im Kampf um den Sozialismus müssen heute die revolutionäre Arbeiterpartei MLPD und ihr Jugendverband in Deutschland entschieden gestärkt und weiter aufgebaut werden. Sie entwickeln eine systematische und geduldige Kleinarbeit in den Betrieben, Wohngebieten, an den Hochschulen, auf dem Land und in der Umweltbewegung. Es gilt, die entscheidende Mehrheit der Arbeiterklasse für den Sozialismus zu gewinnen und die breiten Massen in den Kampf gegen die Rechtsentwicklung einzubeziehen.