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Tausende gegen Faschisten-Aufmarsch

In Berlin-Spandau demonstrierten am Wochenende Tausende zum zweiten Mal erfolgreich gegen den Versuch der Faschisten, am Todestag von Rudolf Heß den Faschismus zu verherrlichen.

Korrespondenz
Tausende gegen Faschisten-Aufmarsch
Auch der Berliner Bär war dabei (rf-foto)

Als Auftakt fand eine gemeinsame Kundgebung der Kirchen, der Jüdischen Gemeinde, des Türkischen Bundes für die Moslems und des Humanistischen Bundes statt. Auf Plakaten war zu lesen: "Spandau bleibt nazifrei“, „Faschismus = Terror und Krieg – nie wieder!“ oder „Unsere Alternative heißt Solidarität". Lala Süsskind von der Jüdischen Gemeinde kritisierte vor allem die Berliner Versammlungsbehörde und den SPD-Innensenator, die sich geweigert hatten, den faschistischen Aufmarsch zu verbieten.

 

In dem breiten  Bündnis „Spandau gegen Rechts“, in dem auch die MLPD mitarbeitete, gab es keine Versuche der antikommunistischen Ausgrenzung. Es war eine  bunte Demonstration. „Omas gegen rechts“ waren vertreten, Anwohnerinitiativen und viele Jugendliche. Die IG Metall und der DGB hatten auch aufgerufen.

 

Viele Demonstrantinnen und Demonstranten nahmen interessiert die aktuelle MLPD-Broschüre „Weg mit den neuen Polizeigesetzen! Gegen die Rechtsentwicklung der Regierung“ und spendeten dafür. Das Internationalistische Bündnis konnte neue Unterstützerinnen und Unterstützer gewinnen.

 

Angesichts der Masse an Gegendemonstranten bliesen die Faschisten ihre Demonstration ab. Sie wurden von der Polizei zurück zum Bahnhof geleitet, um sich einer weiteren Faschistendemonstration anzuschließen. Mit massivem Polizeieinsatz wurde der Aufmarsch von einigen Hundert bundesweit bekannten Faschisten durch die Wohngebiete in Friedrichshain und Lichtenberg gegen Tausende antifaschistische Berliner durchgeboxt. Viele Anwohner waren hell empört. "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen" wurde immer wieder gerufen.