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Ruhrchor protestiert gegen verhunzte "Proletenpassion"

Unter der Überschrift "Wie man die Botschaft der 'Proletenpassion' komplett ins Gegenteil verkehrt" hat der Ruhrchor ein Flugblatt herausgegeben, mit dem er gegen die "Neuinszenierung" im Essener Grillo-Theater protestiert.

Ruhrchor

"Seit vielen Jahren", so der Ruhrchor, "singen wir Lieder der „Proletenpassion“. Eindrucksvoll wird darin die Geschichte der Arbeiter- und Volksbewegung erzählt, die trotz bitterster Rückschläge ihren Optimismus nicht verliert und Lehren für die Zukunft zieht.

 

„Wir lernen im Vorwärtsgehen – wir lernen im Gehen“ - der Inhalt dieses Liedes zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk. Warum wird das in dieser Aufführung ins glatte Gegenteil verkehrt? Statt der Kraft der Gemeinsamkeit und der Solidarität werden Niederlagenstimmung, Entsolidarisierung und Selbstzweifel verbreitet. Die Zuschauer sollen offensichtlich in der Zeit der Zechenschließungen, der wachsenden Kriegsgefahr und des zunehmenden Rechtsrucks der Regierungen verunsichert und gelähmt werden.

 

Das machen wir nicht mit!

 

Gleichzeitig erleben wir doch eine wachsende Stimmung unter den Menschen, die sich eine andere Zukunft, ohne Ausbeutung und Unterdrückung, vorstellen können.

 

Wir lassen uns den revolutionären Optimismus nicht nehmen, der hier in Grund und Boden gestampft werden soll. Wir werden ihn auf die Straße tragen am „Day of Song“, Samstag, 30. Juni ab 11.00 Uhr auf der Kettwiger Straße vor der Lichtburg – mit revolutionären Liedern, mit Liedern der Arbeiterbewegung, auch gegen den Abgesang auf den Bergbau, mit Liedern des weltweiten Freiheitskampfes. Kommen Sie vorbei – wer mag singt mit!

 

Warum wird z.B. das lebensfrohe, optimistische Lied vom finnischen Lokomotivführer Jalava gestrichen? Weil es mit Lenins Rückkehr ins zaristische Rußland einen Wendepunkt der Weltgeschichte, den Auftakt zur Oktoberrevolution 1917, besingt, und heute unter der Jugend sehr beliebt ist? Urteilen Sie selbst ..."