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Offener Brief an den Parteivorstand der DKP zur Rehabilitierung von Willi Dickhut

Am Wochenende fand der 22. Parteitag der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) in Frankfurt/Main statt. Er stand ganz im Zeichen der tiefen Krise der DKP. Im Sinne des am 22. November unterbreiteten Vorschlags zur Zusammenarbeit wandte sich die Vorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, kürzlich erneut mit einem Offenen Brief an die DKP.

Von Gabi Fechtner
Offener Brief an den Parteivorstand der DKP zur Rehabilitierung von Willi Dickhut
Gabi Fechtner (rf-foto)

In dem Brief an den Parteivorstand der DKP, das Zentralorgan Unsere Zeit (UZ), den Bezirksvorstand Rheinland/Westfalen, die Schiedskommission der DKP sowie den DKP-Kreisverband Solingen fordert sie diese auf, den Vordenker und Mitbegründer der MLPD, Willi Dickhut, vollständig zu rehabilitieren.

Neue Belege

Sie stützt sich dabei auf neue Belege aus Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, die die Gesellschaft zur Förderung wissenschaftlicher Studien zur Arbeiterbewegung e.V. im Rahmen eines Forschungsprojekts erhalten hat. Gabi Fechtner schreibt dazu:

 

„Werte Genossinnen und Genossen, seit Jahrzehnten halten sich bei vielen Genossen von euch falsche und ehrverletzende Behauptungen über Willi Dickhut (1904 bis 1992). Willi Dickhut war seit 1923 im KJVD und von 1926 bis 1966 40 Jahre lang Funktionär der KPD - 22 Jahre davon in der Illegalität ... Auch der Leiter des Solinger Stadtarchivs, Ralf Rogge, würdigt am 20. Mai 2015 in einer Expertise für die Bezirksvertretung Ohligs-Merscheid-Aufderhöhe die Verdienste von Willi Dickhuts.

 

Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat die Gesellschaft zur Förderung wissenschaftlicher Studien zur Arbeiterbewegung e. V. (GSA) von der "Stasi-Unterlagenbehörde" Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS) über Willi Dickhut erhalten.

 

In zwei zentralen Fragen werden die Vorwürfe, Willi Dickhut habe die Kaderablage der KPD verraten und sei aus Feigheit aus der KPD ausgeschlossen worden, vollständig widerlegt ...

Aber spätestens jetzt könnt Ihr das doch nicht so stehen lassen

Gabi Fechtner

Wir wissen also erst jetzt – was auch Willi Dickhut nie sicher sagen konnte –, dass die Kaderablage durch übelste Gegner der Arbeiterklasse – nämlich einen Faschisten und Geheimdienstmitarbeiter – aufgeflogen ist. Und das wurde durch einzelne Eurer Genossen über Jahrzehnte Willi Dickhut in die Schuhe geschoben, ohne den wirklich verantwortlichen faschistischen Verbrecher zu entlarven und anzugreifen. Vielleicht kanntet ihr die wirklichen Schuldigen nicht. Aber spätestens jetzt könnt Ihr das doch nicht so stehen lassen!"

 

Der komplette Offene Brief im pdf-Format