ICOR-Delegation

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Sankt Petersburg / Leningrad – so viele Eindrücke

Eine internationale ICOR-Delegation hält sich zur Feier von 100 Jahren Oktoberrevolution vom 6. bis 9. November in Sankt Petersburg auf.

Von wl/sw
Sankt Petersburg / Leningrad – so viele Eindrücke
Ein Teil der Reisegruppe vor dem Smolny - im Hintergrund die Statue von Lenin (Foto: RF)

Vielfältige Informationen und bewegende Eindrücken am ersten Tag des Programms in Sankt Petersburg waren ein würdiger Auftakt. Die russischen Genossen hatten eine Stadtführung mit zwei Bussen organisiert. Das Interesse war so groß, dass eine weitere Gruppe zu Fuß ging.

Auf den Spuren der Oktoberrevolution

Morgen wird der 100. Jahrestag der Oktoberrevolution gefeiert und vielfach begegneten wir deren Spuren. So kamen wir am Winterpalais vorbei. Vor 100 Jahren war dessen Sturm der Höhepunkt der Oktoberrevolution. Den Smolny, den Sitz der Sowjets mit Lenins Arbeitszimmer, besichtigten wir von außen.

Die Lenin-Statue vor dem Smolny (Foto: RF)
Die Lenin-Statue vor dem Smolny (Foto: RF)

In Kürze:

  • Teilnehmer der internationalen ICOR-Delegation begaben sich auf die Spuren der Oktoberrevolution
  • Russische Genossen hatten Stadtführungen organisiert
  • Am 7. November Kundgebung und Demonstration zum Jahrestag der Revolution

Ein Höhepunkt war der Besuch des Ehren-Friedhofs für die zwei Millionen Opfer der fast dreijährigen faschistischen Belagerung von Leningrad. Die Faschisten wollten im II. Weltkrieg die Stadt der sozialistischen Oktoberrevolution dem Erdboden gleich machen.

Faschistische Wehrmacht scheiterte am Widerstand

Am Widerstand und dem Bewusstsein der ursprünglich drei Millionen Einwohner sowie der Entschlossenheit der Roten Armee bissen sie sich die Zähne aus. Die Stadt war militärisch nicht einzunehmen. So versuchten die Faschisten, sie systematisch auszuhungern. Auch damit schafften sie es nicht, die sozialistische Moral und den Zusammenhalt der Bevölkerung zu brechen, auch wenn sie brutale Opfer forderte.


Als nach dem Krieg die Überlebenden von außerhalb in das furchtbar zerstörte Leningrad zurückkamen, gab es viel zu wenig Wohnraum. Deshalb wurden Komunalka eingerichtet, Wohnungen, in denen pro Zimmer eine Familie lebte. Unsere Stadtführerin berichtete, dass sie selbst in einer solchen geboren wurde. Sie hatte 29 Zimmer. Es gab vier Küchen für alle und zwei Badezuber zum Waschen von allen Kindern – den einen zum Waschen, den anderen zum Abspülen der Kinder.

Auch heute erfolgreicher Widerstand

Wir erfuhren viel über die lange Geschichte der Stadt. Sie war ein zaristisches Machtzentrum und hatte bzw. hat auch ein reges kulturelles Leben. Bereits vor der Oktoberrevolution war sie geprägt von revolutionären Kämpfen. So berichtete unser Stadtführerin, dass Zar Alexander III. bei einem Attentat umgebracht wurde.

 

Auch heute leistet die Bevölkerung von Sankt Petersburg erfolgreich Widerstand. So scheiterte das Projekt von Gazprom, am Ufer der Newa ein riesiges Hochhaus zu bauen, am Protest der Bevölkerung. Sie wollte die Stadtsilhouette nicht verschandeln lassen. Auch verschiedene Versuche, die kleinen Vergünstigungen für Rentner abzubauen, scheiterten. In allen Berichten spürten wir die enge Verbindung mit der Stadt und ihre großen Stolz darauf.

Morgen Höhepunkt des viertägigen Programms

Die Rebell-Brigade, die den Aufenhalt der ICOR-Delegation vorbereitete, hat eine hervorragende Arbeit geleistet. Abholung am Flughafen, Unterkunft, Verpflegung und Besichtigungsprogramm klappten sehr gut.

 

Heute Abend steht ein festliches Konzert mit klassischer und revolutionärer Musik auf dem Programm. Am 7. November ist der Höhepunkt die Kundgebung und Demonstration zu 100 Jahre große sozialistische Oktoberrevolution. Abschluss bildet ein festliches gemeinsames Bankett mit internationalen Beiträgen. Darüber wird die Rote Fahne in der nächsten Ausgabe berichten.