Bolivien

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Heute vor 50 Jahren wurde Che Guevara ermordet

Auf Befehl des damaligen bolivianischen Präsidenten René Barrientos wurde heute vor 50 Jahren im Urwald der große und selbstlose Revolutionär Che Guevara ermordet.

Von gis
Heute vor 50 Jahren wurde Che Guevara ermordet
Che Guevara 1960 (Foto: Alberto Diaz Gutierrez, Museo Che Guevara, Havanna)

Vorbild für die Jugend

Bis heute ist Che – allen antikommunistischen Anfeindungen zum Trotz – für die freiheitsliebende Jugend in aller Welt ein großes Vorbild. Ernesto Che Guevara wuchs in Argentinien in einer großen gebildeten Familie auf.

Erlebnisse als junger Arzt

Früh begeisterte er sich für die neue lateinamerikanische Poesie, unter anderem für das Werk von Pablo Neruda. Über seine Motorradtour schrieb er 1960:

 

„Bis auf  Haiti und Santo Domingo habe ich alle lateinamerikanischen Länder besucht. So wie ich reiste, zuerst als Student und später als Arzt, kam ich in engen Kontakt mit Armut, Hunger und Krankheit. Ich erfuhr, dass Kinder aus Geldmangel nicht behandelt werden; dass die Menschen durch den Hunger und die ständige Erniedrigung wie betäubt sind. Und ich fing an zu begreifen, dass solche Dinge mir fast so wichtig sind wie mein Beitrag in der medizinischen Forschung. Ich wollte diesen Leuten helfen."

Kritik am revisionistischen Kurs

Er schloss sich der antiimperialistischen kubanischen Revolution an. Als die Partei- und Staatsführung unter Fidel Castro Kuba zu einem Anhängsel des sowjetischen Sozialimperialismus verwandelte, verließ er Kuba und nahm am bewaffneten revolutionären Kampf im Kongo und in Bolivien teil.

 

Auf Geheiß der revisionistischen KPdSU versagte die KP Boliviens die zunächst zugesagte Unterstützung für den Aufbau einer Guerilla-Armee.

Stasi-Agentin gab geheime Informationen preis

Eine unrühmliche Rolle spielte auch die deutsch-argentinische Stasi-Agentin Tamara Bunke, die im Auftrag des kubanischen Geheimdienstes in Bolivien tätig war. Unter Missachtung des ausdrücklichen Befehls, sich von der Guerilla fernzuhalten, wartete sie im März 1967 zwei Wochen lang an Guevaras Stützpunkt in den Bergen auf ihn.

 

Dabei fiel ihr Geländewagen mit einem viele geheime Informationen enthaltenden Notizbuch dem bolivianischen  Militär in die Hände. Che Guevara kommentierte in seinem Kriegstagebuch, dass mit ihrer Enttarnung „zwei Jahre guter und geduldiger Arbeit verloren“ gegangen seien.

 

Nach seiner Festnahme verweigerte ihm die kubanische Führung unter Fidel Castro die Solidarität. Castro tat nichts, um internationale Unterstützung zu organisieren und die Exekution Che Guevaras zu verhindern. Die Entscheidung dazu fiel, weil die bolivianischen Reaktionäre unter allen Umständen einen Strafprozess gegen Che Guevara mit Journalisten und Öffentlichkeit aus aller Welt vermeiden wollen. 

Bolivianische Militärs boykottieren Gedenkfeier

Reaktionäre Militärs in Bolivien boykottieren auch die derzeitigen Staatsfeierlichkeiten für Che Guevara: Die Ehrung eines Marxisten und Revolutionärs käme für sie nicht in Frage.