VW-Krise
Streikerfolg bei VW in Bratislava mit Signalwirkung
Wie Rote Fahne News gestern berichtete, haben die Kolleginnen und Kollegen von VW in Bratislava nach sechs Tagen ihren Streik erfolgreich beendet.
Nach der Einigung zwischen VW und Gewerkschaft erhalten die Beschäftigten von diesem Monat an 4,7 Prozent mehr Lohn.
Vor allem ein politischer Erfolg der Beschäftigten
Weitere 4,7 Prozent mehr gibt es ab Januar 2018 und 4,1 Prozent ab November 2018 bis August 2019. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 500 Euro. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich ein Plus von 16 Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren verlangt. Das Angebot von VW lag bei insgesamt 8,7 Prozent. An dem Streik haben sich nach Angaben der Gewerkschaft über 70 Prozent der 12.300 Beschäftigten beteiligt. Der Streik und das Ergebnis ist vor allem ein politischer Erfolg der Beschäftigten. Es war der erste Streik seit Gründung des slowakischen Konzernablegers vor über 25 Jahren.
Streik als Signal gegen "Billiglohnland Slowakei"
Die Kolleginnen und Kollegen haben den Streik bewusst als Signal gegen den Status der Slowakei als Billiglohnland geführt. So stand auf einem ihrer Transparente an den VW-Vorstand gerichtet: „Für uns das Minimum, für Euch das Maximum!“ Der Streik und sein Erfolg werden sicher eine Signalwirkung für andere Beschäftigte haben. Auch für die Beschäftigten in der Tschechischen Republik, wo VW den Arbeiterinnen und Arbeitern bei Skoda im Durchschnitt nur 1.500 Euro brutto bezahlt. Der Streik hat ökonomischen Druck auf VW ausgeübt.
Internationale Solidarität hat zum Erfolg beigetragen
Mit zum Einlenken von VW beigetragen hat sicher auch der Beginn einer sich entwickelnden internationalen Solidarität - nicht nur in den Betrieben des VW-Konzerns. "Es ist höchste Zeit, dass die Belegschaften gemeinsam gegen die Abwälzung der Krisenlasten kämpfen," heißt es in einer Solidaritätserklärung des VW-Komitees aus Kassel, beschlossen auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Umweltgewerkschaft.
Der Streik hat die Bedeutung und Notwendigkeit des internationalen Zusammenschlusses der Automobilarbeiter/innen deutlich gemacht und verbreitet. Die Betriebsgruppen der MLPD werden diesen Prozess konsequent unterstützen und fördern. Jede Kollegin und jeder Kollege ist eingeladen, jetzt Mitglied der MLPD zu werden.